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Wirtschaft: Werkzeugbau legt wieder zu

Verband beklagt dennoch geringe Gewinne / Zu hohe Steuerlast FRANKFURT (MAIN) (ro).Der deutsche Werkzeugmaschinenbau hat 1997 Produktion und Umsatz zwar stärker steigern können als erwartet, bei den Erträgen hapert es aber nach Angaben des Branchenverbandes VDW immer noch.

Verband beklagt dennoch geringe Gewinne / Zu hohe Steuerlast FRANKFURT (MAIN) (ro).Der deutsche Werkzeugmaschinenbau hat 1997 Produktion und Umsatz zwar stärker steigern können als erwartet, bei den Erträgen hapert es aber nach Angaben des Branchenverbandes VDW immer noch."Die Gewinne sind weiter viel zu niedrig", sagt VDW-Vorsitzender Bernhard Kapp.Nur Spitzenfirmen der Werkzeugmaschinenbranche könnten eine Umsatzrendite von 2,5 Prozent erzielen.Im Schnitt lägen die Renditen aber deutlich darunter.Dagegen kämen Konkurrenten in den USA oder der Schweiz auf über sieben Prozent, in Italien und in Großbritannien seien es über vier Prozent.Der Verband macht dafür vor allem die große Steuerlast in Deutschland verantwortlich."Die Vertagung der Steuerreform verdüstert die Perspektiven für unsere Branche.Die vielen mittelständischen Unternehmen haben nicht die Chance, ihre Steuerlast durch Verlagerungen ins Ausland zu drücken", sagt VDW-Experte Diether Klingelnberg.So müßte ein deutsches Unternehmen im Vergleich zu einer US-Firma eine doppelt so hohe Vorsteuer-Rendite erwirtschaften, um nach Steuern genauso viel zu verdienen.Mit Blick auf die Arbeitsplätze hat sich die Lage bei den rund 350 Werkzeugmaschinenfirmen in Deutschland zwar aufgehellt.Viele Neueinstellungen wird es aber in den nächsten Jahren nicht geben.1997 wurden 2400 Jobs gestrichen.Allerdings wurden im vierten Quartal keine Arbeitsplätze mehr abgebaut.63 900 Mitarbeiter markieren den unteren Wendepunkt zum Besseren", verspricht VDW-Chef Kapp.Aufgrund der guten Auftragslage könne es 1998 eine leichte Zunahme der Stellen geben.Die Asienkrise trifft die deutschen Werkzeugmaschinenhersteller nur indirekt, da japanische Anbieter durch den billigeren Yen ihre Maschinen auf dem Weltmarkt günstiger anbieten können.Aber nur rund vier Prozent der Exporte der deutschen Hersteller entfallen auf Südostasien und Korea.Eine Halbierung wäre nach Auffassung des VDW zu verkraften, zumal die weiterhin hohe Nachfrage aus den USA und aus Westeuropa für mehr als einen Ausgleich sorgt.Insgesamt sind die Bestellungen aus dem Ausland im zweiten Halbjahr 1997 um 36 Prozent gestiegen.Die Kapazitäten der Unternehmen sind wieder zu 90 Prozent ausgelastet, nach 88 Prozent Ende 1996.Die Produktion kletterte 1997 auf 13,7 Mrd.DM (plus zwei Prozent).Der Umsatz überstieg nach Angaben des VDW 15 Mrd.DM.Für 1998 und 1999 erwartet der Verband aufgrund der guten Auftragslage und durch den Euro ein Produktionsplus von mindestens sechs Prozent.

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