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Wirtschaft: Werner Otto und Sohn erhalten Gründerpreis

McKinsey verlässt die Jury, Porsche kommt 2007

Berlin - Der Versandhandel-Pionier Werner Otto (96) und sein Sohn Michael Otto (63) sind am Dienstagabend mit dem Deutschen Gründerpreis ausgezeichnet worden. Die Jury hob die Entwicklung der Otto-Gruppe zum größten Versandhaus der Welt als „einen der größten Erfolge der deutschen Wirtschaftsgeschichte“ hervor. Der Preis wird von der Start-Up-Initiative verliehen, die von den Sparkassen, dem Magazin „Stern“, dem ZDF und der Unternehmensberatung McKinsey getragen wird.

Neben den Ottos wurden drei noch junge Unternehmen ausgezeichnet. In der Kategorie Konzept siegte die Firma Geohumus aus Frankfurt am Main, die ein Granulat zur Speicherung von Wasser entwickelt hat und damit die künstliche Bewässerung von Pflanzen verbessern will. Seinen Markt sieht es vor allem auf der arabischen Halbinsel.

In der Kategorie Aufsteiger setzte sich der kostenlose Reservierungsservice Hotel.de aus Nürnberg durch, der an die Börse strebt, um das Unternehmen international zu etablieren. In der Kategorie Visionär wurde der bekannte Mathematiker Heinz-Otto Peitgen mit seiner Mevis-Gruppe aus Bremen für medizinische Diagnose- und Therapie-Software ausgezeichnet, die zum Beispiel die Erkennung von Brustkrebs erleichtert. 50 Wissenschaftler und 80 Produktentwickler beschäftigt das Unternehmen bereits.

In einer Vorauswahl aus mehr als 1000 Vorschlägen waren insgesamt acht Unternehmen nominiert worden, darunter allerdings keines aus den neuen Bundesländern oder Berlin. Das war in den Vorjahren zum Teil deutlich anders: Unter den Siegern und Nominierten der letzten Jahre finden sich der Solarzellenhersteller Q-Cells aus Sachsen-Anhalt, der kleine Autohersteller Funke & Will aus Sachsen sowie die Berliner Biotechnologie-Firmen Epigenomics und Jerini.

Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) lobte das „große bürgerschaftliche Engagement“ der privaten Start-Up-Initiative, die 1997 ins Leben gerufen wurde und die ihre jährliche Auszeichnungen nun zum fünften Mal vergeben hat. „In Deutschland liegt mehr Innovationspotenzial, als wir gemeinhin glauben“, sagte der Politiker.

Die Initiative berät angehende Unternehmer auch beim Weg in die Selbstständigkeit und versucht, Interesse bei Jugendlichen zu wecken.

Eine Neuerung steht im kommenden Jahr ins Haus: Das Gründungsmitglied McKinsey, das die Preisträger stets individuell beraten hat, zieht sich aus der Initiative zurück und wird durch den Autohersteller Porsche ersetzt. McKinsey-Direktor Lothar Stein sagte, sein Unternehmen wolle neue Projekte anschieben. „Es war so schön. Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören.“mod

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