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Wirtschaft: Wernshausen bleibt ein Begriff für Toilettenpapier

WERNSHAUSEN .Für den Geschäftsführer der Werra-Papier Wernshausen GmbH, Reiner Dierich, hat Toilettenpapier etwas Magisches.

WERNSHAUSEN .Für den Geschäftsführer der Werra-Papier Wernshausen GmbH, Reiner Dierich, hat Toilettenpapier etwas Magisches.Der größte ostdeutsche Hersteller der grauen Rollen hat sich etwas Neues für den Markt einfallen lassen."Magic" heißt die neueste Entwicklung aus einer Lage stärkerem, festen Krepp-Papier und einer dünnen Lage weichem, weißen Tissue-Papier."Mit der Listung in großen Handelsketten ist es natürlich noch schwer, aber im Werksverkauf sind die Kunden begeistert", sagt Dierich.

Schon zu DDR-Zeiten spezialisierte sich das Werk auf Toilettenpapier, das durch seine graue Färbung und einen hohen "Härtegrad" bekannt wurde.Vor Anlaufschwierigkeiten mit "Magic" hat das Unternehmen keine Angst, dazu sitzt es zu fest im Sattel."Auch nach der Wende wird vorwiegend von den Bürgern der neuen Länder nicht das weiche, superweiße Toilettenpapier bevorzugt", berichtet Dierich.Das Unternehmen konnte dadurch seine Position als größter Hersteller von Toilettenpapier im Osten der Republik sichern.Es stellt fast nur ungebleichtes Krepp-Papier mit "naturellem", also grauem, Farbton für "preis- und umweltbewußte Verbraucher" her.

Doch das soll sich bald ändern.Am Donnerstag setzte Thüringens Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU) den ersten Spatenstich für ein zusätzliches Werk.Rund 80 Mill.DM werden investiert.Die künftige Tochterfirma Omega GmbH mit rund 80 Mitarbeitern wird "die gesamte Palette der Hygienepapiere vom Handtuchkrepp bis zum Ärztekrepp herstellen", erklärt Dierich.Omega und Werra-Papier mit zusammen 200 Mitarbeitern sollen jährlich 55 000 Tonnen Papier herstellen und damit zu den größten Kreppapierproduzenten Mitteleuropas gehören.

Nach der Privatisierung 1992 an vier Gesellschafter aus England und Österreich wurden 20 Mill.DM investiert."Wir haben deutliche Fortschritte bei der Weichheit erzielt", berichtet Dierich.Die Toilettenrollen werden nur aus Altpapier hergestellt.Eine neue Aufbereitungstechnik entfernt die Schmutz- und Fremdstoffe besser aus dem Rohstoff.In die zweistufige Abwasserklärung wurden mehr als vier Millionen DM investiert.Rund 19 000 Tonnen Rohpapier stellen die etwa 120 Mitarbeiter am schon bestehenden Standort jährlich aus Altpapier her.

OLAF AMM (ADN)

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