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Wirtschaft: „Whiskey Bravo“ ist bereit

Der A350 von Airbus gilt als modernstes Verkehrsflugzeug Europas und soll Boeing Marktanteile abnehmen.

Toulouse - Europas modernstes Verkehrsflugzeug, der Airbus A350, wird voraussichtlich in der kommenden Woche zu seinem Erstflug starten. Mit dem neuen Flugzeug wollen die europäischen Flugzeugbauer im Wettbewerb mit dem amerikanischen Boeing-Konzern auch im Bereich der Großraumjets weitere Marktanteile abjagen. In Toulouse präsentierte Airbus jetzt den Jet erstmals der Presse.

Der Prototyp mit dem Kennzeichen „Whiskey Bravo“ parkt an einem abgelegenen Ort des Flughafens von Toulouse. Techniker mit gelben Westen, auf denen „Flight Test Installation“ steht, sind dabei, die letzten Mess-Sensoren zu installieren, die Verkleidung des linken Triebwerks ist geöffnet. „Motoren und Flügel unterscheiden sich schon sehr von dem, was man bisher kannte“, sagt der deutsche Versuchspilot Wolfgang Absmeier. Dennoch darf die A350 von Piloten, die bereits auf den 20 Jahre älteren A330 geschult sind, nach kurzer Einweisung geflogen werden.

Die A350 ist der erste Airbus-Jet, der überwiegend aus Kunststoff besteht, so wie die Boeing 787 „Dreamliner“, deren Fertigstellung sich immer wieder verzögert hatte. Bei Airbus hofft man, aus den Fehlern der US-Konkurrenz gelernt zu haben. So werden die ersten Produktionsmodelle des A350 mit herkömmlichen Nickel-Cadmium-Batterien ausgestattet, nachdem die 787er wegen Problemen mit den effizienteren Lithium-Ionen-Batterien mehr als drei Monate am Boden bleiben mussten.

Rund ein Jahr soll die Flugerprobung der insgesamt fünf Prototypen dauern, in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres soll die erste A350 dann an Qatar Airways ausgeliefert werden. Insgesamt haben bisher 34 Luftverkehrsgesellschaften aus 25 Ländern 616 Maschinen bestellt, mit denen Airbus nicht nur den „Dreamliner“ (840 verkaufte Flugzeuge), sondern auch das Boeing-Erfolgsmodell 777 angreift. Die Amerikaner arbeiten deshalb an einer modifizierten Version ihres Erfolgsmodells. „Die A350 ist kein Papiertiger mehr“, freut sich Airbus-Chef Fabrice Brégier. Rainer W. During

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