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Tag und Nacht ist im Hamburger Hafen etwas los. Die Turbulenzen in den Schwellenländern werden die deutsche Wirtschaft kurzfristig eher nicht beeinträchtigen, sagen Experten. Zudem hängt der Aufschwung nicht allein am Export.

© Reuters

Wie robust ist der deutsche Aufschwung?: Deutsche Manager ignorieren schlechte Nachrichten

Trotz der jüngsten Turbulenzen in den Schwellenländern sind die meisten deutschen Unternehmer fast ungebremst optimistisch. Sie wissen, dass sie noch ein As im Ärmel haben.

Trotz der jüngsten Turbulenzen in den Schwellenländern sind die meisten deutschen Manager davon überzeugt, dass die Zeiten besser werden. Das Ifo-Geschäftsklima, der wichtigste Frühindikator für die Konjunktur hierzulande, legte im Februar unerwartet deutlich zu. Der Index stieg von 110,6 auf 111,3 Punkte, wie das Ifo-Institut am Montag mitteilte; das war das vierte Plus in Folge. „Die deutsche Wirtschaft behauptet sich in einer wechselhaften Großwetterlage“, kommentierte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn die Zahlen.

Die 7000 befragten Manager schätzten die aktuelle Lage ihrer Betriebe als so gut wie seit zwei Jahren nicht mehr ein. Die kommenden sechs Monate sehen sie indes etwas skeptischer. Dies dürfte auch an den jüngsten Währungsturbulenzen etwa in großen, aufstrebenden Ländern wie der Türkei gelegen haben. Aus Sorge um eine rasche Straffung der Geldpolitik in den USA hatten zuletzt viele Anleger ihr Geld aus den Schwellenländern abgezogen. Deren Währungen gerieten daraufhin unter Druck, woraufhin mehrere Zentralbanken mit teils drastischen Zinserhöhungen reagiert hatten. Dies wiederum könnte die Konjunktur in vielen dieser Länder spürbar beeinträchtigen.

Das Bild in den einzelnen Branchen Deutschlands war im Februar gemischt. Während das Klima in der Industrie und im Einzelhandel besser wurde, verschlechterte es sich auf dem Bau, bei Dienstleistern und im Großhandel. Andreas Rees, Deutschland-Chefvolkswirt der italienischen Bank Unicredit, warnte davor, den prognostizierten deutschen Aufschwung schon abzuschreiben. Im Vergleich zur Eurozone spielten die Türkei, Brasilien, Indonesien, Südafrika und Indien als Märkte eine vergleichsweise kleine Rolle. „Man sollte die Erholung in der Eurozone nicht unterschätzen“, befand er. Überdies sei die Binnennachfrage in der Bundesrepublik ebenso wichtig wie die Exportnachfrage. Auch Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer ist ungebrochen zuversichtlich. „Unsere 2014er Wachstumsprognose für Deutschland von 1,7 Prozent könnte etwas zu konservativ sein“, sagte er.

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