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Wirtschaft: Wie Verbraucher ihre Mails sichern

Deutsche Firmen haben verschiedene Angebote.

Berlin - Die NSA-Affäre zeigt auch bei den Verbrauchern Wirkung. Aufgeschreckt durch das massenhafte Ausspähen wächst bei vielen Bürgern das Bedürfnis, ihre Mails auf sicherem Wege zu verschicken. „Im Angesicht der NSA-Affäre ist das Interesse am verschlüsselten Versand von E-Mails gestiegen“, sagte Rainer Knirsch, Sprecher der Deutschen Telekom, dem Tagesspiegel am Freitag.

Wer verhindern will, dass Dritte mitlesen, hat zwei Möglichkeiten, seinen Mailverkehr zu sichern: Die Brancheninitiative „E-Mail made in Germany“, die bereits seit August dieses Jahres eine automatische Verschlüsselung von Daten ermöglicht, und die De-Mail. Der wesentliche Unterschied bei beiden Verfahren zur herkömmlichen E-Mail ist, dass Inhalte nicht mehr unverschlüsselt zwischen den Providern versandt werden, sondern auch providerübergreifend verschlüsselt sind.

Die „E-Mail made in Germany“ wird derzeit von der Telekom, web.de, GMX und freenet angeboten. Wer Kunde eines dieser Unternehmen ist und seine Mails an einen Empfänger schickt, der ebenfalls die Dienste dieser Firmen nutzt, mailt automatisch ausspioniersicher per „German E-Mail“.

Um die De-Mail von Web.de, GMX, 1&1, Telekom und Mentana Claimsoft zu nutzen, muss man sich registrieren lassen. Die De-Mail ist ein digitaler Briefersatz und stellt die Identität des Senders und des Empfängers sicher. Das Verfahren soll – unter anderem – den Verkehr mit Behörden auf eine rechtssichere, elektronische Grundlage stellen. Die jüngsten Skandale haben die Karriere der De-Mail gefördert. Nachdem Details des Überwachungsprogramms „Prism“ publik wurden, verzeichnete die Telekom einen Schub bei den Neuanmeldungen. Dennoch liegt die Anzahl der Benutzerkonten bei allen lizenzierten Anbietern derzeit bei nur etwa 1,5 Millionen.

Für Nutzer, die sich einfach nur schützen wollen, empfiehlt sich die „German E-Mail“. Die De-Mail ist nämlich nicht für den alltäglichen Schriftverkehr gedacht. Und sie ist teuer. Neukunden bekommen bei der Telekom in der Telekom zwar 50 De-Mails gutgeschrieben, haben dann aber nur noch drei De-Mails im Monat frei und zahlen für den Versand jeder weiteren 39 Cent. Manuel Vering

Manuel Vering

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