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Wirtschaft: Wie werde ich Aktionär?

Mit Depot gut betreut / Discounter sind nichts für EinsteigerPETER HEINDeutschlands Sparer sind im Aktienfieber.Seit im ersten Halbjahr 1997 die Aktienkurse fast täglich neue Höchststände erreicht haben und für Festgeld und festverzinsliche Sparanlagen nur noch Minizinsen gezahlt werden, gibt es bei vielen Sparern nur noch ein Thema: Wie werde ich Aktionär?

Mit Depot gut betreut / Discounter sind nichts für EinsteigerPETER HEIN

Deutschlands Sparer sind im Aktienfieber.Seit im ersten Halbjahr 1997 die Aktienkurse fast täglich neue Höchststände erreicht haben und für Festgeld und festverzinsliche Sparanlagen nur noch Minizinsen gezahlt werden, gibt es bei vielen Sparern nur noch ein Thema: Wie werde ich Aktionär? Wer Aktien oder auch festverzinsliche Wertpapiere kaufen will, kann nicht selbst zur Börse gehen und dort bestellen.Man braucht eine Bank, die diese Arbeit erledigt.Anders als in den USA betreibt in Deutschland fast jedes Kreditinstitut dieses Geschäft.Man kann also zunächst auch zu seiner Hausbank gehen.Hat man sich für ein Institut entschieden, heißt es zunächst ein Depotkonto zu eröffnen.Es dient zur Verwahrung der Aktien.Damit läuft die ganze Sache ähnlich ab, wie mit Geldbeträgen beim Girokonto: Auf dem Depotkonto wird der gekaufte Posten buchmäßig gutgeschrieben, die Papiere selbst lagern im Tresor der Bank.Theoretisch kann der frischgebackene Aktionär die Verwahrung auch selbst übernehmen.Doch abgesehen von dem Diebstahlrisiko ist das wenig praktikabel, denn die Auslieferung effektiver Stücke ist ein aufwendiges und teures Procedere.Zwischen Kauftag und Auslieferungszeitpunkt vergehen nicht selten mehrere Wochen.Ein Verkauf während dieser Zeit ist nicht möglich, so daß der Anleger nicht auf plötzliche Kursstürze reagieren kann. Bei einem Depotkonto kümmert sich die Bank außerdem um die Verwaltung der Papiere.Der Anleger erhält automatisch Einladungen zur Hauptversammlung, die Gutschrift seiner Dividenden und er wird bei außergewöhnlichen Ereignissen, etwa wenn ein Übernahmeangebot für eine seiner Aktien vorliegt, benachrichtigt.Ist das Depotkonto eröffnet, kann der anleger daran gehen, einen Kaufauftrag, auch Order genannt, zu erteilen.Dazu muß er seiner Bank sagen, welche Papiere und wieviel er kaufen will.Außerdem kann er ein Preislimit vereinbaren, bis zu dem er bereit ist, das Papier zu kaufen.Verzichtet der Anleger auf ein Limit, wird sein Auftrag als sogenannte "Billigst"-Order am gleichen oder nächsten Börsentag automatisch ausgeführt. Die Ausführung des Auftrags läßt sich die Bank natürlich bezahlen.Üblicherweise wird ein Prozent des Auftraggegenwertes plus Auslagen und Maklercourtage berechnet.Damit sich auch kleinere Aufträge für das Geldgewerbe rechnen, werden pro Order Mindestgebühren berechnet, die zwischen 30 und 50 Mark liegen. Wesentlich preiswerter wickeln sogenannte Discountbroker das Geschäft ab.50 Prozent Rabatt gegenüber den Banken sind allemal drin, bei hohen Auftragssummen kann die Provision auch schon mal auf 0,3 Prozent runtergehen.Allerdings bieten diese Billigheimer keinerlei Beratung an.Für Einsteiger sind Discounter deshalb nicht zu empfehlen. Kassiert wird natürlich auch für das Depotkonto.Mindestens einmal pro Jahr wird eine Art Kontoführungsgebühr fällig, die sich nach der Größe des Depots und der Zahl der Aktien richtet.Einige Banken berechnen einen festen Prozentsatz vom Gesamtgegenwert des Depots, andere Institute rechnen nach Stückzahlen ab.Für ein Depot von etwa 50 000 Mark muß man mit Kosten von etwa 50 Mark rechnen, wobei es auch hier Mindestbeträge gibt, die zwischen 20 und 30 Mark liegen.

PETER HEIN

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