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Windows 7: Microsoft könnte 320 Milliarden Dollar umsetzen

Microsoft-Chef Ballmer stellt das neue Betriebssystem Windows 7 vor. Die Preisspanne reicht von 30 bis 300 Euro.

Berlin - Es ist die Zeit der Vernunft, nicht der großen Emotionen. Zur Markteinführung von Windows Vista hatte Microsoft einen gigantischen „Wow“-Effekt versprochen. Bei der Vorstellung des Nachfolgers Windows 7 stellte Vorstandschef Steve Ballmer einen anderen Begriff in den Mittelpunkt: Neue Effizienz. „Durch die Einführung von Windows 7 können Unternehmen 50 bis 100 Euro pro Jahr und Arbeitsplatz sparen“, sagte Ballmer am Mittwoch und bezog sich auf die Erfahrungen während der Testphase des neuen Betriebssystems.

Die Presseveranstaltung zur Einführung des Vista-Nachfolgers fand im Münchener BMW-Museum statt. Bereits seit April läuft Windows 7 als Beta-Testversion beim Automobilbauer auf 5000 Computern. „Bis spätestens 2011 werden alle 85 000 BMW-Arbeitsplätze auf Windows 7 umgestellt“, kündigte der IT-Leiter von BMW, Karl-Erich Probst, an.

Mit Windows 7 will Microsoft vor allem den Investitionsstau der IT-Branche auflösen. Das aktuelle Betriebssystem Vista führt mit einem Marktanteil von 20 Prozent ein Nischendasein. In drei Viertel der Unternehmen, die mit dem Microsoft-Programm arbeiten, laufen die Computer immer noch mit der 2001 eingeführten Version XP. Damit die in vielen Unternehmen weit verbreiteten älteren Programme auch künftig funktionieren, enthalten die Firmenversionen von Windows 7 den sogenannten XP Modus, der bei BMW für viele Programme genutzt wird „und sehr gut funktioniert“, wie Probst sagte.

Mit einem Nachfrageschub direkt nach der Windows-7-Einführung rechnet Konzernchef Ballmer allerdings nicht. Die Investitionsentscheidungen der Wirtschaft für 2009 seien getroffen, Belebung sei jedoch im Endkundengeschäft möglich. Ein Drittel des Umsatzes von 60 Milliarden Dollar erwirtschaftete Microsoft 2008 mit Windows. Einer Studie von IDC zufolge werden bis 2012 knapp 60 Prozent aller Firmenrechner mit Windows 7 betrieben. Für Produkte und Dienste rund um das neue Betriebssystem werden laut IDC bis Ende 2010 weltweit 320 Milliarden Dollar umgesetzt.

Windows 7 gilt als schneller, sicherer und stabiler als der Vorgänger. Es ist weniger leistungshungrig. Auch für Notebooks mit Windows Vista kann sich der Umstieg auf Windows 7 durch längere Akkulaufzeiten lohnen. Besonderen Wert legte Ballmer in München auf den Produktivitätszuwachs, der mit Windows 7 erreicht werden kann. So wurden viele der täglichen Aufgaben erleichtert.

Windows 7 wird ab 22. Oktober in drei Versionen angeboten: Für Endverbraucher ist Windows 7 Home Premium gedacht (Einzellizenz: 120 Euro). Für Familien wird es ein  Pack mit drei Lizenzen für rund 150 Euro geben. Mit 30 Euro soll es für Studenten noch günstiger sein. Für Firmenkunden werden zwei Versionen angeboten: Windows 7 Professional (285 Euro) und Windows 7 Ultimate für rund 300 Euro je Lizenz. Sie verfügen über zusätzliche Sicherheitsfunktionen sowie den XP-Modus. Zudem gibt es noch die Windows 7 Starter Edition, die für kleine Netbooks-Mobilrechner optimiert ist.

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