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Wirtschaft: "Wir setzen Veränderungen bei Mitsubishi radikal um"

Daimler-Chrysler erwägt den weiteren Ausbau des Asiengeschäfts. Danach kann der japanische Autohersteller Mitsubishi Motors (MMC) mit neuen Finanzhilfen seines größten Gesellschafters Daimler-Chrysler rechnen.

Daimler-Chrysler erwägt den weiteren Ausbau des Asiengeschäfts. Danach kann der japanische Autohersteller Mitsubishi Motors (MMC) mit neuen Finanzhilfen seines größten Gesellschafters Daimler-Chrysler rechnen. Denn die Stuttgarter prüfen nach Angaben des Handelsblatts, die MMC-Nutzfahrzeugsparte Fuso auszugliedern und zu übernehmen. Damit würde Daimler-Chrysler einen weiteren Schritt zur Ausweitung seines Asienengagements tun. Am 1. Juni wird der frühere Daimler-Manager Rolf Eckrodt Präsident von MCC. Am heutigen Montag verkündet MCC auf der Bilanzpressekonferenz erste Sanierungserfolge. Mit Eckrodt sprach Heik Afheldt.

MMC macht wieder Gewinn. Was hat die Wende gebracht?

Unser Restrukturierungs- und Kostensenkungsprogramm hat im ersten Jahr unseres Turnaround sofort gegriffen. Wir haben allein unsere Materialkosten um über 640 Millionen Euro gesenkt, hinzu kommen Verbesserungen um 550 Millionen Euro in anderen Bereichen. Diese Schritte auf der Kostenseite, wie zum Beispiel die Schließung unserer ältesten Fabrik in Japan, waren schmerzhaft, aber absolut notwendig. Gleichzeitig haben wir aber auch in unseren beiden wichtigsten Auslandsmärkten, USA und Asien, mehr Fahrzeuge abgesetzt und dabei auch höhere Gewinne verbuchen können. Dies gilt besonders für die USA, wo Mitsubishi Motors sehr erfolgreich ist und im dritten Jahr in Folge einen Verkaufsrekord aufgestellt hat. Zweifelsohne hat uns dabei auch der schwache Yen geholfen.

Wann kommt die japanische Wirtschaft wieder auf die Beine?

In diesem Jahr wird bestenfalls ein Nullwachstum erreicht und auch im Folgejahr wird es nicht wesentlich besser. Mittelfristig sehen wir wieder ein schwaches Wachstum, jedoch keine Rückkehr zu den hohen Wachstumsraten der Vergangenheit. Die Hauptauswirkungen auf den Autoabsatz liegen weniger in einem Rückgang der Gesamtabsatzzahlen als vielmehr in einer Verschiebung der Nachfrage hin zu Kleinwagen. Glücklicherweise sind wir in diesem Segment gut aufgestellt.

Wann kommt das erste Daimler-Chrysler-Mitsubishi-Modell auf den Markt?

Im B-Segment bauen wir gemeinsam mit Smart einen Kleinwagen, der 2004 in Europa auf den Markt kommt. Im C- und D-Segment arbeiten wir zusammen mit Chrysler mit Hochdruck an gemeinsamen Plattformen, wobei das erste Modell von Mitsubishi Motors auf einer dieser Plattformen in den USA schon 2003 Jahr eingeführt wird. Interessant ist auch die weltweite Zusammenarbeit bei Komponenten, wie bei dem Weltmotor-Projekt, an dem neben Misubishi Motors und Chrysler auch noch aus Korea unser Partner Hyundai beteiligt ist. Die Umsetzung einer guten, globalen Strategie braucht selbstverständlich etwas Zeit.

Ihr Konkurrent Carlos Ghosn hat bei Nissan Rekordzahlen vorgelegt. Macht der Erfolg des anderen Europäers an der Spitze eines japanischen Autoriesen nicht Angst?

Ganz im Gegenteil, es beflügelt. Der erfolgreiche Turnaround bei Nissan zeigt, was möglich und nötig ist. Auch intern hilft uns dieses Beispiel sehr, die notwendigen und oft radikalen Veränderungen umsetzen zu können. Wir setzen unseren Restrukturierungskurs weiter konsequent fort. Neben Kostensenkungen und Prozessoptimierungen werden wir vor allem in neue und attraktive Fahrzeuge investieren. Und hier haben wir viele gute Ideen und bereits einige aufregende Projekte in der Pipeline.

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