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Wirtschaft: „Wir spekulieren nicht“

Das Team „TU ES“ von der TU Berlin vertraut an der Börse auf Expertenrat

Berlin - „Der Trend ist dein Freund“, heißt eine alte Börsenregel. Dass sie funktionieren kann, zeigt der Erfolg des Teams „TU ES“, das schon seit zwei Wochen den ersten Platz beim Planspiel Börse belegt. In dem Online-Spiel von Sparkassen und Tagesspiegel spekulieren Schüler mit fiktivem Geld an der Börse. Sie investieren in der Simulation zum Beispiel in Aktien von Unternehmen, in Rohstoffe oder Fonds. Wer das meiste aus seinem Startkapital von 50 000 Euro herausholt, wird am Spielende am 14. Dezember zum Sieger gekürt. Das Team „TU ES“ hat in nur knapp zwei Monaten schon knapp über 10 000 Euro hinzugewonnen.

Die sechs Mitglieder, Konstantin Zinnen, Florian-Thorben Gädtke, Markus Leutner, Vincent Mrose, Thorben Ringmayer, Timo Schulz, machen alle eine Ausbildung zum Fachinformatiker an der Technischen Universität (TU). An ihrer Berufsschule, dem Oberstufenzentrum Informations- und Medientechnik, gehört das Planspiel Börse zum Lehrplan. Die Gruppe um Konstantin Zinnen ist eine der aktivsten. „Wir kontrollieren zweimal am Tag unser Depot und beraten, was wir kaufen“, erzählt der Teamsprecher. Dafür analysieren sie die Kursbewegungen und spüren Aufwärtstrends auf. Außerdem vertrauen sie auf dieMeinungen von Analysten, die sie im Internet studieren. „Wenn 20 Leute sagen, die Aktie steigt noch weiter, dann ist da sicherlich etwas dran.“ So war es bei Infineon. Das „TU-ES“-Team hat 15 000 Euro in den Technologiekonzern investiert – und damit seinen größten Gewinn erzielt. Auf Einzelmeinungen hingegen würde Konstantin Zinnen nicht vertrauen. „Es gab mal einen Analysten, der behauptet hat, Q-Cells würde von drei auf sechs Euro steigen. Das wären 100 Prozent. Darauf spekulieren wir lieber nicht.“

Überhaupt sind die Schüler in Sachen Geld lieber vorsichtig. „Wir als Laien machen hier schon so viel Gewinn, da denkt man schon manchmal, das könnte man doch auch in echt versuchen“, sagt Konstantin Zinnen. Mit seinem eigenen Geld würde er aber nicht spekulieren. „Das Spiel ist einfach zu risikoreich, man kann auch viel verlieren.“ Der Auszubildende weiß, dass an der Börse mittlerweile viele Entscheidungen von Computerprogrammen getroffen werden. Er selbst kann sich aber nicht vorstellen, beruflich solche Systeme zu programmieren.

Er möchte auch nicht an der Börse arbeiten, sondern lieber einen „ehrlichen Beruf“ ergreifen. Zum Beispiel als Programmierer in der Spielebranche. mirs

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