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Ulrich Grillo zur Rente mit 63: "Mick Jagger rennt doch auch noch mit 70 über die Bühne."

© Thilo Rückeis

Exklusiv

Wirtschaft: Wirtschaft kritisiert Regierungsreformen

Die Rentenreform ist eine "Katastrophe", die Frauenquote und die Mietpreisbremse lösen keine Probleme, sagt der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Ulrich Grillo.

Die deutsche Wirtschaft zieht kurz vor der Sommerpause eine negative Bilanz der bisherigen Regierungsarbeit. „Der Mindestlohn, die Mütterrente, die Rente mit 63, die Mietpreisbremse und die Frauenquote, das sind alles falsche Signale“, sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Ulrich Grillo, dem Tagesspiegel (Montagausgabe). Die Mietpreisbremse verhindere Investitionen und den Neubau von Wohnungen. Auch die Frauenquote löse keine Probleme. In vielen Bereichen gebe es nicht genug Frauen, die das Potenzial und die Erfahrung für Top-Jobs mitbrächten, gab der BDI-Präsident zu bedenken. Statt Quoten vorzuschreiben, müssten die Ursachen für den Mangel behoben werden, sagte Grillo: „Zum Beispiel brauchen wir mehr Kindertagesstätten und Ganztagsschulen. Wir müssen die Ausbildung von Frauen in den technischen Fächern fördern. Die Unternehmen müssen Frauen mit Potenzial gezielt auf Top-Jobs vorbereiten.“ Besonders heftige Kritik übte der BDI-Chef an der Rentenreform. Diese sei eine „Katastrophe“. Die Rente mit 63 und die Mütterrente kosteten zehn Milliarden Euro im Jahr. „Es wäre besser gewesen, der Staat hätte mindestens die Hälfte davon investiert - in die Verkehrsinfrastruktur, in Energienetze oder die Breitbandverkabelung“, kritisierte Grillo. „Demnächst fahren immer mehr Rentner auf unseren Straßen durch immer mehr Schlaglöcher.“

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