zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Wirtschaft nach dem Terror: EU-Finanzminister beraten über Folgen der Anschläge

Die Finanzminister der Euro-Länder sind am Freitag in Lüttich zusammengekommen, um erste Bilanz der wirtschaftlichen Folgen der Terroranschläge in den USA zu ziehen. Wegen der verheerenden Konsequenzen für die europäischen Märkte nahmen auch die Ressortchefs Großbritanniens, Dänemarks und Schwedens teil; diese Länder sind bisher keine Teilnehmer der Gemeinschaftswährung.

Die Finanzminister der Euro-Länder sind am Freitag in Lüttich zusammengekommen, um erste Bilanz der wirtschaftlichen Folgen der Terroranschläge in den USA zu ziehen. Wegen der verheerenden Konsequenzen für die europäischen Märkte nahmen auch die Ressortchefs Großbritanniens, Dänemarks und Schwedens teil; diese Länder sind bisher keine Teilnehmer der Gemeinschaftswährung. Der französische Finanzminister Laurent Fabius sagte: "Wir sind dabei, das Maximum zu unternehmen, um die Wirtschaft zu unterstützen". Die Verantwortlichen der Euro-Gruppe müssten alles unternehmen, um die Konjunktur wieder anzuschieben. Es wird damit gerechnet, dass die Wirtschaft in der Euro-Zone in diesem Jahr nicht mehr - wie zunächst angenommen - um zwei Prozent wächst.

Derweil hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft etwas eingetrübt. Doch trotz des leicht gesunkenen Ifo-Indexes im August erwartet das Münchnener Forschungsinstitut eine konjunkturelle Erholung. Der Ifo-Geschäftsklimaindex für Westdeutschland sei im August auf 89,5 von 89,8 Punkten im Juli gesunken, teilte Ifo am Freitag mit. Ifo-Volkswirt Gernot Nerb sagte, er sehe wegen der erneut gestiegenen Geschäftserwartungen Ansätze für eine wirtschaftliche Erholung. Er betonte, dass sich die nach dem Anschlag eingegangenen Antworten kaum von den 75 Prozent der Rückmeldungen vor dem 11. September unterschieden. Analysten zweifelten wegen der Anschläge hingegen an der Aussagekraft der August-Werte. Für August hatten Analysten im Schnitt mit einem unveränderten Wert von 89,8 Punkten gerechnet. Im Juli war das Konjunkturbarometer erstmals seit sechs Monaten gestiegen, nachdem es im Juni den tiefsten Stand seit fast fünf Jahren erreicht hatte. Für alle Industrieländer haben Experten die Wachstumsprognosen in diesem Jahr schon mehrmals nach unten angepasst. In der weltgrößten Volkswirtschaft USA waren die Sorgen vor einer Rezession vor den verheerenden Attentaten in New York und Washington gerade etwas verflogen. Die wirtschaftlichen Folgen der Anschläge sind im Moment noch nicht absehbar. Viele Volkswirte rechnen aber jetzt für das zweite Halbjahr mit einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung in den USA und einer Verzögerung der ursprünglich erwarteten Erholung in Deutschland und der Euro-Zone bis ins kommende Jahr. Ulrich Beckmann von Deutsche Bank Research hält die Aussagekraft der Ifo-Daten für gering. "Mit diesem Index kann man nur sagen, was ohne die Anschläge gewesen wäre", sagte er. Der 11. September und seine Folgen würden sich noch stark auf das Geschäftsklima auswirken. Der September-Index werde geringer ausfallen. Auch Jörg Krämer von Invesco Asset Management betrachtet die Zahlen weitgehend als Makulatur. "Wir werden für September einen Einbruch sehen".

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false