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Wirtschaft: Wirtschaft stellt sich auf Krise ein

Ifo-Geschäftsklima sinkt erneut leicht

München - Die Angst vor der Euro- Schuldenkrise und der erwartete Konjunktureinbruch zum Jahresende drücken auf die Stimmung der deutschen Wirtschaft. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank im Oktober zum vierten Mal in Folge auf nunmehr 106,4 Punkte – nach zuvor 107,4 Punkten. Nachdem die Geschäftserwartungen für die nächsten Monate bereits seit dem Sommer zurückgefahren wurden, schätzen die Unternehmer auch ihre jetzige Lage zunehmend skeptisch ein. Sie versuchen, sich früh auf mögliche Krisen einzustellen.

Gemessen an den internationalen Turbulenzen schlage sich die deutsche Wirtschaft aber „derzeit vergleichsweise gut“, sagte Ifo–Präsident Hans Werner Sinn am Freitag. Index-Werte von mehr als 100 Punkten deuteten nicht auf eine nahe Krise hin.

Beobachter frühzyklischer Branchen wie der Halbleiter- oder Lastwagenindustrie konnten schon in den vergangenen Wochen feststellen, was das Münchner Ifo-Institut nach der Befragung von 7000 Unternehmern nun untermauert: So hatte der Chip-Hersteller Infineon jüngst überraschend schlechte Zahlen vorgelegt und seine Erwartungen gesenkt. Der Lkw- Hersteller MAN hatte wegen sinkender Bestellzahlen einzelne Schichten in europäischen Werken abgesagt.

Experten sehen die Lage indes weniger dramatisch. Gestiegene Exporterwartungen und die anhaltende Neigung zu Neueinstellungen sprächen dafür, dass die Unternehmen „alles andere als hoffnungslos“ in die Zukunft blickten, urteilte DekaBank-Experte Andreas Scheuerle.

Im verarbeitenden Gewerbe haben sich die Exporterwartungen der Unternehmen laut Ifo-Befragung sogar wieder leicht verbessert. dpa

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