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Wirtschaft: Wirtschaftliche Freiheit nahm weltweit zu

BERLIN/BONN (Tsp).Die wirtschaftliche Freiheit hat in den neunziger Jahren nach einer Studie liberaler Forschungsinstitute weltweit zugenommen.

BERLIN/BONN (Tsp).Die wirtschaftliche Freiheit hat in den neunziger Jahren nach einer Studie liberaler Forschungsinstitute weltweit zugenommen.Deutschland sei dabei im internationalen Vergleich seit 1990 vom achten auf den 17.Platz zurückgefallen.An der Spitze liegt unverändert Hongkong vor Singapur, Neuseeland, den USA und Großbritannien.

Zu diesem Ergebnis kommen 53 Forschungseinrichtungen unter Federführung des kanadischen Fraser-Instituts in ihrer Studie "Die wirtschaftliche Freiheit in der Welt 1998/99".In Deutschland ist das Liberale Institut der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung daran beteiligt, das die Ergebnisse am Dienstag abend vorstellte.

Die Studie belegt nach Ansicht der Autoren, daß in Ländern mit zunehmender wirtschaftlicher Freiheit auch das Wirtschaftswachstum höher sei.In vergleichsweise freien Wirtschaften seien auch die Einkommensunterschiede geringer als in eher unfreien.Die wirtschaftliche Freiheit sei also für den "Wohlstand der Nationen" entscheidend.

Für Deutschland negativ seien vor allem eine hohe Staatsquote, ein großer Transfersektor und eine hohe Steuerlast.Beim Anteil des Staates an den Gesamtausgaben bildet Deutschland fast das Schlußlicht: Es belegt bei 121 untersuchten Ländern den Rang 110, wobei die Länder mit hoher Staatsquote am Ende der Liste stehen.

Deutschlands vergleichsweise großer Abstieg im "ranking" seit 1990 liegt nicht an einer Einschränkung der wirtschaftlichen Freiheit.Sondern es ist der Tatsache zuzuschreiben, daß in anderen Ländern, insbesondere in Lateinamerika, im Gegensatz zu Deutschland eine marktwirtschaftliche Grundströmung vorherrschte, die zum Teil beachtliche Erfolge hervorbrachte.Die scheinbare Erholung der Bundesrepublik Deutschland von Platz 23 auf Platz 17 seit der letzten Studie 1997 ist auf die Korrektur der Meßkriterien zurückzuführen.Daher sei die diesjährige Studie nur begrenzt vergleichbar mit der des Vorjahres.

Die Forscher bewerten für ihren Report Bereiche wie Staatsquote, Geld- und Preisstabilität, Handelsfreiheit, Freiheit der Kapital- und Finanzmärkte oder die Rechtssicherheit.Daraus errechnen sie Punkte auf einer Skala zwischen eins und zehn.Hongkong erreichte den Spitzenwert von 9,6 Punkten.Deutschland erhielt im Vergleich zu 1990 fast unveränderte 8,2 Punkte.

Im Durchschnitt sei die Punktzahl seit 1990 um einen Punkt auf 6,5 gestiegen.Als Hauptgrund für die höheren Werte führt das Fraser-Institut an, daß die Eigentumsrechte in vielen Ländern sicherer geworden seien.Auch gebe es weniger Staatsunternehmen und die Preissteigerungsraten seien zurückgegangen.Schlußlicht ist wie 1990 Birma, das seine Punktzahl aber auch von 1,4 auf 2,5 Punkte erhöhte.Die größten Aufsteiger sind vor allem Länder Lateinamerikas wie Peru, El Salvador, Nicaragua und Argentinien.

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