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Wirtschaftsausschuss: Berliner Siemens-Mitarbeiter fühlen sich bedroht

Die Beschäftigten von Siemens IT Solutions and Services (SIS) stellen sich auf eine schwierige Zukunft ein. "Die Mitarbeiter fühlen sich absolut bedroht", sagte Burkhard Schaper, Betriebsratsvorsitzender von SIS in der Region Ost, dem Tagesspiegel.

Zwar wüssten die Mitarbeiter nicht, welche Pläne das Management für den IT-Dienstleister habe. Das erfahren sie erst nach der für den Donnerstag anberaumten außerordentlichen Sitzung des Wirtschaftsausschusses. „Aber was sich nicht abzeichnet, ist ein nachhaltiges Geschäftsmodell“, sagte Schaper. Das SIS-Management habe in der Vergangenheit nichts anderes betrieben als Personalabbau.

Bereits im Dezember hatte SiemensFinanzvorstand Joe Kaeser angekündigt, SIS zum 1. Juli dieses Jahres wieder zu einer rechtlich selbstständigen Einheit zu machen. SIS hat weltweit 35 000 Beschäftigte, 9700 davon in Deutschland. Die haben in den vergangenen Jahren schon viel mitgemacht – sie wurden zunächst ausgegliedert, dann reintegriert und sollen nun wieder selbstständig werden. Immer wieder hatte Siemens versucht, sich von der Sparte zu trennen, die in der Vergangenheit hohe Verluste schrieb. Nach Informationen des „Handelsblatts“ will Siemens SIS nun in Eigenregie umbauen, um die Sparte für einen möglichen Verkauf vorzubereiten. Demnach könnte dies mehr als 1000 Arbeitsplätze kosten. Eine Siemens-Sprecherin bestätigte, dass der Wirtschaftsausschuss über die Neuausrichtung von SIS informiert werde. Einen weiteren Kommentar lehnte sie ab.

In Berlin arbeiten laut Siemens rund 500 Mitarbeiter für SIS. Betriebsratsvorsitzender Schaper wehrt sich gegen Vorwürfe, die Siemens-Mitarbeiter verdienten zu viel. „Wir sind wettbewerbsfähig, und wir schreiben schwarze Zahlen“, sagte er. Die Aufträge seien in der Krise weniger stark zurückgegangen als in anderen Branchen.

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