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© dpa

Wirtschaftskrise: Dramatischer Auftragseinbruch im deutschen Maschinenbau

Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau leidet weiterhin massiv unter den Auswirkungen der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise. Der Auftragseingang brach im Januar real um 42 Prozent ein.

"So einen starken Rückgang haben wir seit Beginn der Erhebung der Zahlen im Jahr 1958 noch nie gesehen", sagte Ralph Wiechers, Chefvolkswirt des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), am Mittwoch in Frankfurt. Die Nachfrage aus dem Inland sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 31 Prozent, die Auslandsnachfrage fiel um 47 Prozent, wie der VDMA mitteilte.

Bereits im Dezember war der Auftragseingang um 40 Prozent zurückgegangen, im November um 30 Prozent. "Die gute Nachricht ist, dass das Niveau im Januar nicht noch weiter unter den Dezemberwert gesackt ist", sagte Wiechers. Für 2009 erwartet der Verband weiterhin einen Rückgang der Maschinenbau-Produktion um sieben Prozent. 2008 war die Produktion der Branche nach vier Rekordjahren nochmals um 5,4 Prozent auf 194 Milliarden Euro gewachsen - damit allerdings nur halb so schnell wie 2007 (plus elf Prozent).

Hoffnung auf Besserung in den kommenden Monaten

"Die Auftragseingänge bewegten sich im Januar auf dem mageren Niveau des Vormonats Dezember. Eine Aufwärtskorrektur blieb angesichts der anhaltenden Verunsicherung der Kunden sowie der mehr als üblich in den Januar ausgedehnten Werksferien wie erwartet aus", sagte Wiechers. Zudem wirke sich jetzt statistisch aus, dass sich die Bestellungen im Maschinenbau bis weit in das Frühjahr 2008 hinein auf Rekordniveau bewegt hätten. "Schon allein deshalb dürften wieder bessere Nachrichten aus dem Maschinenbau noch einige Zeit rar bleiben", sagte Wiechers. Er hoffe aber, dass sich die Lage in den kommenden Monaten mit Auslaufen der Stornierungen und dem Abbau der Lagerbestände wieder beruhigen werde.

In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich November 2008 bis Januar 2009 ergab sich nach den Angaben insgesamt ein Minus von 38 Prozent im Vorjahresvergleich. Bei den Inlandsaufträgen lag das Minus bei 34 Prozent, bei den Auslandsaufträgen gab es ein Minus von 39 Prozent.

Die Branche schaffte im vergangenen Jahr 40.000 neue Stellen und sieht sich mit inzwischen 975.000 Beschäftigten als größter Arbeitgeber der deutschen Industrie. Nach dieser massiven Aufstockung hatte der VDMA im Januar für 2009 allerdings einen Abbau von 25.000 Arbeitsplätzen vorausgesagt. (imo/dpa)

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