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Wirtschaftskrise: EZB senkt Leitzins auf 1,5 Prozent

Historischer Tiefstand: Mit einer Senkung des Leitzinses will die Europäische Zentralbank gegen die Weltwirtschaftskrise ankämpfen. Auch in Großbritannien senkte die Bank von England den Leitzins.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins auf einen historischen Tiefstand gesenkt. Der Zins verringert sich um 0,5 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent, wie die EZB am Donnerstag in Frankfurt am Main mitteilte. Die Zentralbank hatte im Kampf gegen die Weltwirtschaftskrise bereits in den vergangenen Monaten mehrfach die Zinsen gesenkt. Finanzexperten hatten den Schritt der Notenbanker erwartet. Bei niedrigeren Leitzinsen werden Kredite für Verbraucher und Firmen billiger, aber auch die Zinsen auf Spareinlagen sinken.

Auch in  Großbritannien senkte die Bank of England kurz vor der EZB ihren Leitzins am Donnerstag um 0,5 Punkte auf den historischen Tiefststand von 0,5 Prozent. Gleichzeitig kündigte die Notenbank an, die Geldmenge in den kommenden drei Monaten um 75 Milliarden Pfund zu erhöhen, um das schwächelnde Kreditgeschäft wieder anzukurbeln.

Düstere Prognose für 2009

Ihre Prognose für die Wirtschaftsentwicklung 2009 und 2010 senkte die EZB. Sie gehe nun von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in der Euro-Zone von real 2,2 bis 3,2 Prozent im laufenden Jahr aus, sagte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet. Im Dezember war die EZB noch von einem Minus von nur 0,5 Prozent ausgegangen.

Im Jahr 2010 sei eine BIP-Entwicklung zwischen minus 0,7 und plus 0,7 Prozent wahrscheinlich, sagte der EZB-Präsident. Trichet sprach von einer allmählichen Erholung 2010. Die Inflation soll in beiden Jahren deutlich unter der EZB-Zielmarke von knapp zwei Prozent liegen, zeitweise könne die Rate dieses Jahr auch negativ sein. (ut/AFP/dpa)

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