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Wirtschaftskrise: Firmen gehen häufiger pleite

Deutlich mehr Firmen mussten im ersten Quartal des Jahres aufgeben. Die Zahl der Privatinsolvenzen ging im gleichen Zeitraum dafür zurück.

Während das Bundesamt für Statistik einen Anstieg bei den Firmenpleiten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von zehn Prozent auf 7712 registrierte, sank die Zahl der Verbraucherinsolvenzen im Vorjahresvergleich um 2,4 Prozent auf 24.106 Fälle. Laut Gerichten sitzen parallel Gläubiger bundesweit auf offenen Rechnungen im Wert von 9,7 Milliarden Euro - im ersten Quartal 2008 waren es noch 7,3 Milliarden Euro.

Besonders der März war ein schwarzer Monat für Unternehmen und Verbraucher. Die Amtsgerichte verzeichneten allein in diesem Monat 2874 Unternehmensinsolvenzen - ein Plus von 31 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Dieser Anstieg ist allerdings einem Sondereffekt geschuldet: Weil die Osterfeiertage diesmal auf den April und nicht wie 2008 auf einen März fielen, konnten die Amtsgerichte deutlich mehr Insolvenzanträge bearbeiten.

Entgegen dem Quartalstrend mussten im März auch mehr Verbraucher Insolvenz beantragen. Hier registrierten die Amtsgerichte 8755 Fälle und damit 15,2 Prozent mehr als im März 2008. In Januar und Februar waren noch Rückgänge von 12,8 beziehungsweise 7,6 Prozent gemeldet worden. Die Gesamtzahl der Fälle stieg im März um 17,7 Prozent auf 14.216.

Zu den insolventen Firmen gehören auch bekannte Namen wie der Porzellanhersteller Rosenthal, der Modelleisenbahnbauer Märklin und die Bekleidungsfirma Schiesser.

Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform erwartet, dass die Zahl der Firmenpleiten im Gesamtjahr 2009 um etwa 18 Prozent steigen wird. Für den Vergleich wurden die Daten aus 15 Bundesländern ausgewertet, da es in Nordrhein-Westfalen 2008 Probleme mit der Datenerhebung gab. (Zeit Online, sp, dpa, Reuters)

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