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Wirtschaftskrise: Ifo-Institut: Konjunktur erholt sich nur langsam

Düstere Aussichten: Die deutsche Wirtschaft wird nach dem drastischen Konjunktureinbruch aus Expertensicht nur schleppend wieder auf Touren kommen.

"Die Erholung wird langsamer sein und länger auf sich warten lassen", sagte der Konjunkturchef des Münchener Ifo Instituts, Kai Carstensen, am Donnerstag in Berlin. So werde 2009 "definitiv ein schlechtes Jahr", aber auch 2010 dürften die aktuellen Verluste nicht durch ein schnelles und heftiges Wachstum ausgeglichen werden.

In diesem Jahr werde die deutsche Wirtschaft um "mehr als vier Prozent" schrumpfen, sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Deutschland sei aber vorerst noch ein stabilisierendes Element der Weltkonjunktur. Hintergrund dieser stützenden globalen Funktion sei, dass trotz einbrechender Exporte die Importe in die Bundesrepublik langsamer schrumpften. "Das bedeutet einen positiven Impuls für die ganze Welt", erläuterte Sinn.

Verzögerung von eineinhalb Jahren

Auch auf dem Arbeitsmarkt zeige sich, dass die Krise in Deutschland erst mit einer Verzögerung von etwa eineinhalb Jahren im Vergleich zu den USA durchschlage. Noch hielten sich die Auswirkungen auf die deutsche Binnenkonjunktur in Grenzen, etwa bei der Bauwirtschaft und beim Konsum. Eine Ankurbelung durch staatliche Konjunkturprogramme, die vor allem diese beiden Bereiche beleben dürfte, sei daher wohl erst im zweiten Halbjahr nötig.

Für eine Erholung nach Ende der Konjunkturflaute ergäben sich aus der Finanzkrise aber Hindernisse, sagte Carstensen. So sei davon auszugehen, dass Firmen für Kredite dauerhaft höhere Sicherheiten bei Banken hinterlegen müssten und auch die Risikoprämien für Kredite steigen würden. Dies werde die Wachstumsperspektiven der kommenden Jahre erheblich drücken. (mfa/dpa)

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