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Wirtschaftskrise: Irland: Großdemonstration gegen Banken und Regierung

Stürmische Zeiten für Irlands Premierminister Brian Cowen: Um den drohenden Staatsbankrott abzuwenden, sollen rigorose Sparmaßnahmen eingeführt werden. Gewerkschaften fordern die wahren Schuldner der zerstörten Wirtschaft zur Rechenschaft zu ziehen.

Mit einer Großdemonstration haben rund 120.000 Menschen am Samstag in Dublin gegen das Handeln von Regierung und Banken in der Wirtschaftskrise protestiert. Zu einer der größten Demonstrationen in der Geschichte der irischen Hauptstadt hatten mehrere Gewerkschaften aufgerufen.

Der Unmut der Demonstrierenden richtete sich gegen Sparmaßnahmen, mit denen die konservative Regierung von Premierminister Brian Cowen den Staatsbankrott abwenden will. Zu den Maßnahmen zählen die Einführung von Rentenbeiträgen für Beschäftigte des öffentlichen Diensts, Kürzungen beim Kindergeld und die Verschiebung von vereinbarten Lohnerhöhungen für Staatsbedienstete.

Beschäftigte des öffentlichen Dienstes machten ihrem Ärger ebenso Luft wie Angestellte privater Unternehmen. Bei einer Kundgebung machten Redner die wohlhabende Elite für einen "wirtschaftlichen Betrug" verantwortlich, der den internationalen Ruf des Landes zerstört habe.

"Wir sind verärgert, denn jeder weiß, dass es nicht unsere Schuld ist, dass eine Wirtschaftselite unsere Wirtschaft zerstört hat und noch niemand dafür zur Rechenschaft gezogen wurde", sagte der Generalsekretär des irischen Gewerkschaftsverbands, David Begg, unter dem Applaus der Menge. (nal/dpa/AFP)

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