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Wirtschaftskrise: Kein einziger Auftrag für deutsche Container-Schiffbauer

Die deutschen Schiffbauer und Reeder stecken weiter tief in der Krise. Die maritime Wirtschaft habe „das rettende Ufer noch nicht erreicht“, sagte die Koordinatorin der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, Dagmar Wöhrl (CSU), am Freitag in Berlin.

Berlin  Seit Anfang 2008 seien 54 bestellte Schiffe nicht gebaut worden, weil die Aufträge storniert oder die Hersteller insolvent wurden. Im Container-Schiffbau sei seit der Zuspitzung der Krise im September 2008 für deutsche Unternehmen „kein einziger Auftrag“ mehr eingegangen, berichtete Wöhrl, die Parlamentarische Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium ist.

Für die deutschen Betriebe liege die Zukunft im Bau von Spezialschiffen wie Großjachten, Kreuzfahrtschiffe, Gas-Tanker und Großfähren. Zudem gab Wöhrl bekannt, dass die Regierung bis Mitte oder Ende September über eine 1,2-Milliarden-Euro-Bürgschaft für die angeschlagene Container-Reederei Hapag-Lloyd entscheiden will. Der Antrag sei eingegangen und werde geprüft. Die Anteilseigner, die Tui AG (43 Prozent) und das Konsortium Albert Ballin (57 Prozent), hatten sich vor einer Woche auf eine Finanzspritze von 420 Millionen Euro für Hapag-Lloyd verständigt. Aus ihrer Sicht haben sie damit die Voraussetzungen für die Bundesbürgschaft geschaffen.

Die Hamburger Traditionsreederei leidet unter dem geschrumpften Welthandel. Der Umsatz des Unternehmens ging im ersten Halbjahr 2009 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund ein Viertel auf 2,2 Milliarden Euro zurück. dpa

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