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Wirtschaftskrise: Sony streicht 8000 Stellen

Die globale Wirtschaftskrise trifft auch Sony: Der Konzern hat angekündigt, 8000 Stellen wegfallen zu lassen. Die Wirtschaft in Japan steckt tiefer in der Rezession als erwartet.

Nach revidierten Berechnungen der Regierung vom Dienstag schrumpfte die japanische Wirtschaft zwischen Juli und September auf das Jahr gerechnet um real 1,8 Prozent statt der zuvor ermittelten 0,4 Prozent. Damit sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der zweitgrößten Wirtschaftsnation der Welt im zweiten Quartal in Folge und zugleich deutlich stärker als von Analysten erwartet. Hintergrund ist, dass Unternehmen ihre Investitionen und Lagerbestände aus Sorge um eine lange Rezession zurückfahren.

So kündigte Sony bis zum Ende des kommenden Geschäftsjahres, das am 1. April 2009 beginnt, wegen der globalen Wirtschaftskrise den Abbau von weltweit 8000 der 160.000 Stellen im besonders hart getroffenen Elektronikgeschäft an. Die bislang geplanten Investitionen in der Sparte sollen um 30 Prozent gekürzt werden. Auf diese Weise will Sony mehr als 100 Milliarden Yen (340 Millionen Euro) einsparen.

"Im kommenden Jahr sollte Japan große Geduld aufbringen und Maßnahmen umsetzen, um die Wirtschaft anzukurbeln", sagte der Minister für Wirtschafts- und Fiskalpolitik, Kaoru Yosano. Ökonomen gehen davon aus, dass sich Japans erste Rezession seit 2001 auch im nächsten Jahr fortsetzt. Angesichts der sinkenden Nachfrage drosseln auch andere namhafte Unternehmen wie Toyota ihre Produktion, reduzieren die Zahl von Zeitarbeitern und senken die Ausgaben, unter anderem auch für Werbung, was wiederum Japans Medien hart trifft. Die Unternehmensinvestitionen gingen im Berichtsquartal um real zwei Prozent zurück, während die Konsumausgaben um 0,3 Prozent stiegen.

Bevölkerung sauer auf Regierungschef

Der nächste Woche erwartete Quartalsbericht der Zentralbank zur Stimmung in den Manageretagen (Tankan) wird vermutlich die heftigste Eintrübung seit 34 Jahren aufweisen. Wie die größte japanische Tageszeitung "Yomiuri Shimbun" am Dienstag ohne Quellenangabe berichtete, könnte Japans führender Autobauer Toyota seine erst kürzlich drastisch von 1,6 Billionen Yen auf 600 Milliarden Yen korrigierte Prognose für den Betriebsgewinn im laufenden Geschäftsjahr noch einmal nach unten revidieren. Der Branchenprimus fährt wegen der Absatzkrise auch die Produktion seiner Luxuswagen zurück und zahlt Tausenden seiner Manager geringere Bonusgelder.

Die Rezession macht auch dem seit zehn Wochen regierendem Ministerpräsidenten Taro Aso - Japans vierter Regierungschef in drei Jahren - zu schaffen. Viele Menschen machen ihn dafür verantwortlich, dass sich die Wirtschaftslage noch weiter verschlechtert. Asos Zustimmungswerte in der Bevölkerung sind rasant auf unter 25 Prozent gesunken und liegen damit noch unter denen seines Vorgängers Yasuo Fukuda, der nach nur einem Jahr Amtszeit zurücktreten musste. Aso will zwar Japans Wirtschaft mit weiteren öffentlichen Geldern ankurbeln, doch werfen Kritiker ihm vor, nicht genau zu wissen wie. (imo/dpa)

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