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Wirtschaft: Wirtschaftsranking: Brandenburg - Unverdienter Erfolg

Das Bundesland Brandenburg gehörte zweifelsohne in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre zu den Gewinnern unter den ostdeutschen Ländern. Allein Brandenburg konnte Anschluss an die westdeutsche Entwicklung erlangen und beim Erfolgsindex in die Nähe des bundesdeutschen Durchschnittswertes kommen.

Das Bundesland Brandenburg gehörte zweifelsohne in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre zu den Gewinnern unter den ostdeutschen Ländern. Allein Brandenburg konnte Anschluss an die westdeutsche Entwicklung erlangen und beim Erfolgsindex in die Nähe des bundesdeutschen Durchschnittswertes kommen.

Allerdings ist der Erfolg nach Auffassung der Wissenschaftler weitestgehend unverdient. Der Grund: Die Brandenburger Entscheidungsträger wurden in allen drei untersuchten Bereichen - Beschäftigung, Einkommen und Sicherheit - weit weniger aktiv als in anderen Bundesländern. Die Experten konnten den Märkern deshalb im Aktivitätsindex nur den 16. Platz zuweisen. Sie hielten fest, dass Brandenburg überdurchschnittlich von seiner guten Lage in der Nähe des Ballungsraumes Nutzen zog. Besonders deutlich wird das, wenn die Entwicklung in den Bereichen Beschäftigung und Einkommen betrachtet wird. Während das Bundesland beim Ranking seinen 13. Platz im Bereich Beschäftigung über den Zwitraum von zehn Jahren halten konnte, es also keine signifikante Besserung im Arbeitsplatzangebot gab, holte die Region im Bereich Einkommen stark auf. Ursache ist dafür nach Ansicht der Experten vor allem, dass sich die zentrumsnahen Lagen Brandenburgs zu beliebten Wohnstandorten für gut verdienende Berliner entwickelt haben, diese allerdings ihre Arbeitsplätze in der Bundeshauptstadt halten.

Kein Wunder, dass die Wissenschaftler in ihrer Gesamteinschätzung festhalten, dass es "das ehemals unterentwickelte preußische Kernland durch eine geschickte Strategie geschafft hat, die Vorteile des hohen städtischen Entwicklungsniveaus mit denen eines ostdeutschen Flächenlandes zu verbinden". Weil die Wissenschaftler den Nutzen der Hauptstadt allerdings nur für den Speckgürtel erkennen konnten, mahnen sie Berlin und Brandenburg vor allem mit Blick auf das Flächenland, den Fusionsprozess und dessen Wirkungen nicht aus dem Auge zu verlieren.

asi

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