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Wirtschaft: Wirtschaftsweise: Nur 1,4 Prozent Wachstum

Berlin Die Wirtschaftsweisen haben der Hoffnung auf ein Anziehen der Konjunktur im nächsten Jahr einen Dämpfer versetzt. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung („fünf Weise“) erwartet 2005 ein Wirtschaftswachstum in Deutschland von 1,4 Prozent.

Berlin Die Wirtschaftsweisen haben der Hoffnung auf ein Anziehen der Konjunktur im nächsten Jahr einen Dämpfer versetzt. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung („fünf Weise“) erwartet 2005 ein Wirtschaftswachstum in Deutschland von 1,4 Prozent. In ihrem Jahresgutachten, das am heutigen Mittwoch vorgestellt wird und das dem „Handelsblatt“ vorliegt, nennen die Wirtschaftsweisen den starken Euro, die hohen Ölpreise und die Abschwächung der US-Konjunktur als Gründe für das verhaltene Wachstum.

Damit nimmt die Zahl der Skeptiker für die deutsche Konjunktur im nächsten Jahr weiter zu. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute hatten kürzlich in ihrem Herbstgutachten für 2005 ein Wachstum von 1,5 Prozent vorausgesagt. Die Bundesregierung erwartet dagegen ein Plus von 1,7 Prozent. Für das laufende Jahr rechnen der Sachverständigenrat und die Regierung einvernehmlich mit einem Wachstum von 1,8 Prozent.

In der Europäischen Union (EU) erwartet der Sachverständigenrat im kommenden Jahr ein Wachstum von 2,2 Prozent, im Euro-Raum von 2,0 Prozent.

Das gesamtstaatliche Defizit Deutschlands wird nach der Prognose des Rates im kommenden Jahr bei 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) liegen. Damit würde Deutschland zum vierten Mal in Folge die EU-Defizitgrenze von 3,0 Prozent reißen. Die Wirtschaftsweisen sind damit deutlich pessimistischer als Finanzminister Hans Eichel (SPD), der Anfang Dezember ein Defizit von 2,9 Prozent nach Brüssel melden will.

Keine Erfolge erwartet der Sachverständigenrat beim Abbau der Arbeitslosigkeit. Nach seiner Prognose wird die Arbeitslosenquote 2005 bei 10,5 Prozent stagnieren, die Zahl der registrierten Arbeitslosen werde nur um 3000 zurückgehen. Die Inlandsnachfrage wird laut Gutachten um 0,8 Prozent zunehmen. Dabei ziehen vor allem die Ausrüstungsinvestitionen an (3,8 Prozent), während die Konsumausgaben nur um 0,5 Prozent steigen. Die Inflation sieht der Rat bei moderaten 1,6 Prozent.huh/HB

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