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Wirtschaft: Wo ist der König der Wall Street?

Blackstone-Chef seit dem Börsengang abgetaucht

Berlin /New York - Nach dem Börsengang der Beteiligungsgesellschaft Blackstone streben nun weitere Finanzinvestoren auf das Parkett. Der amerikanische Hedgefonds Och-Ziff Capital Management Group LLC will durch einen Börsengang zwei Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro) erlösen, wie aus den Unterlagen für die amerikanische Börsenaufsicht SEC hervorgeht. Die Firma verwaltet 26,8 Milliarden Dollar Vermögenswerte für mehr als 700 Investoren.

Blackstone war vor knapp zwei Wochen furios an die New Yorker Börse gestartet und hatte dabei mehr als vier Milliarden Dollar eingenommen. Am ersten Tag war der Aktienkurs um zeitweise mehr als 20 Prozent über den Ausgabekurs gestiegen. Mittlerweile hat sich bei den Anlegern aber Ernüchterung breitgemacht. Die Aktie notiert gut vier Prozent unter dem Ausgabepreis, und Firmengründer Stephen Schwarzman, der in einer großangelegten Werbekampagne für den Börsengang getrommelt hatte, ist von der Bildfläche verschwunden. In der New Yorker Finanzszene lässt sich der „König der Wall Street“, zu dem das US-Magazin „Fortune“ Schwarzman im März gekrönt hatte, nicht mehr sehen. Seine Teilnahme an einem wichtigen Branchentreffen sagte er jüngst ohne Begründung ab. Neben der schwachen Kursentwicklung dürften ihm auch die vom US-Kongress geplanten Steuererhöhungen für Finanzinvestoren die Laune verdorben haben.

Das Beispiel Blackstone hat offenbar auch abschreckende Wirkung auf mögliche Nachahmer. Die US-Beteiligungsgesellschaft Carlyle Group muss den geplanten Börsengang ihrer Tochterfirma Carlyle Capital Corporation (CCC) jedenfalls stark abspecken. Einen Tag vor dem geplanten Börsengang am heutigen Mittwoch in Amsterdam senkte sie den Ausgabepreis für die Aktien von 20 bis 22 auf nun 19 Dollar. Außerdem will sie deutlich weniger Aktien ausgeben als geplant. stek/tor(HB)

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