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Wirtschaft: Wohngeld ist überflüssig geworden

Arbeitslosengeld II bringt den Bedürftigen mehr.

Berlin - In der Bundesrepublik bekommen immer weniger Menschen Wohngeld: 2004 waren es 3,5 Millionen Haushalte, aktuell sind es noch 900 000. Der Grund dafür ist Hartz IV beziehungsweise das Arbeitslosengeld II, das sich aus einem bundeseinheitlichen Regelsatz und den Kosten für die Unterkunft plus Heizung und Nebenkosten zusammensetzt. Wie viel Wohngeld es gibt, richtet sich nach dem Einkommen, der Zahl der Haushaltsmitglieder und dem Mietpreisniveau. Nach einer am Montag vorgelegten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hat zum Beispiel in Berlin ein Alleinstehender Anspruch auf Wohngeld, wenn sein Bruttoeinkommen wendiger als 1250 Euro beträgt. In München dagegen gibt es auch bei 1300 Euro brutto noch Geld. Das Wohngeld ist begrenzt: in Berlin bei 358 Euro Kaltmiete und in München bei 407 Euro. Hinzu kommen die Nebenkosten.

In Berlin zum Beispiel kann ein Alleinstehender 394 Euro bekommen für die Miete plus Nebenkosten. Ein hier lebendes Ehepaar mit zwei Kindern bekommt 665 Euro für das Wohnen; zusammen mit dem Regelsatz für den Lebensunterhalt in Höhe von 1138 Euro gibt es für diese Familie dann eine staatliche Hilfe von 1803 Euro. Alles in allem, so resümiert das arbeitgebernahe IW, „wäre es an der Zeit, das Wohngeld zu beerdigen und die Finanzierung einer angemessenen Wohnung für Bedürftige vollständig in das Arbeitslosengeld II zu integrieren“, weil ALG II schlicht höher ist als das Wohngeld. Für die Abschaffung des Wohngeldes wäre die Kostenverteilung zu klären: Derzeit zahlen Bund und Länder im Jahr 1,5 Milliarden Euro Wohngeld. Tsp

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