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Wirtschaft: Zahlungsmoral: Immer mehr Offenbarungseide

Die Zahlungsmoral in Deutschland "ist auf hohem Niveau schlecht", sagte Ulf Giebel, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU), am Donnerstag in Berlin. "Rechnungstreue ist ein Fremdwort hier zu Lande", bekräftigte Giebel.

Die Zahlungsmoral in Deutschland "ist auf hohem Niveau schlecht", sagte Ulf Giebel, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU), am Donnerstag in Berlin. "Rechnungstreue ist ein Fremdwort hier zu Lande", bekräftigte Giebel. So seien die Verbindlichkeiten zwischen 1991 und 1999 um 77 Prozent gestiegen. Und auch in diesem Jahr ist die Summe, auf die Gläubiger warten, weiter gestiegen. Auf 3,1 Billionen Mark schätzt Giebel die ausstehende Summe von Unternehmen. Im vergangenen Jahr hatte sich die Summe, auf denen Betriebe vom Handwerker bis zum Warenversandhaus sitzengeblieben waren, auf 2,84 Billionen Mark addiert. Die Amtsgerichte müssen derweil bis zu 810 000 Anträge auf eine eidesstattliche Versicherung, umgangssprachlich auch Offenbarungseid genannt, bearbeiten.

Als Gründe für die schlechte Zahlungsmoral nannte Giebel "Konsumdenken und Neid" in den Privathaushalten. Die meisten vollstreckbaren Verfahren laufen übrigens in Berlin. Demnach könnte der Gerichtsvollzieher bei jedem siebzehnten Bewohner der Stadt vollstrecken. Am pünklichsten zahlen laut BDIU die Einwohner von Sachsen und Thüringen. Dort läuft nur gegen jeden zehnten ein Verfahren.

ufo

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