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Wirtschaft: Zeit für Zinssenkung

Börsen- und Konjunkturflaute sorgen für Handlungsbedarf

Noch im Frühjahr konnte man den Eindruck gewinnen, als ob die Konjunktur im Jahresverlauf Tritt fassen würde. Für Herbst stellte das Gros der Bank-Volkswirte Zinserhöhungen in Aussicht. Mittlerweile rechnen immer weniger Ökonomen mit höheren Zinsen. Denn in Amerika, im Euro-Raum und in Deutschland dümpelt das Wachstum vor sich hin. Darum empfiehlt Martin Hüfner, Chefvolkswirt der Hypo-Vereinsbank, den Notenbanken, sich mit dem Gedanken an Zinssenkungen vertraut zu machen. Ähnlich wie Ulrich Beckmann, Zinsfachmann von der DB Research, der gleichfalls rät, über niedrigere Zinsen nachzudenken. Die Frage stellt sich, ob die US-Notenbank, die die Leitzinsen seit Anfang 2001 von 6,5 Prozent auf 1,75 Prozent, das niedrigste Niveau seit 40 Jahren, gesenkt hatte, nicht noch nachlegen muss. Die flaue Entwicklung von Börse und Konjunktur ließ Handlungsbedarf erkennen. Und Inflationsraten von unter zwei Prozent gäben den Geldpolitikern ausreichenden Spielraum. Das gilt in noch stärkerem Ausmaß für die Europäer. Die Juli-Teuerungsrate für den Euro-Raum liegt erneut unter zwei Prozent. Und der Trend geht nach unten, was sich vor allem mit der Zurückhaltung von Verbrauchern, Börsianern und Investoren erklären lässt. Darum könnte die Europäische Zentralbank, die die Leitzinsen seit Anfang 2001 von 4,75 Prozent auf 3,25 Prozent gesenkt hat, wenn sie das Wachstum flankieren wollte, die Zinsen weiter senken. Am Donnerstag ließ die Notenbank erst einmal alles beim Alten. mo

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