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Entschuldigung per Zeitungsanzeige: Brief der Deutschen Bank in der "FAZ"

© von "FAZ"

Zeitungsanzeige der Deutschen Bank: "Wir möchten uns dafür entschuldigen"

Ganzseitige Abbitte: Die Deutsche Bank entschuldigt sich in großen Zeitungsanzeigen für dubiose Geschäfte, die dem Geldhaus Milliardenverluste eingebrockt haben.

Am Donnerstag hatte der Chef der Deutschen Bank, John Cryan, vor allem wegen hoher Strafzahlungen für diverse Rechtsfälle einen Milliardenverlust seines Geldhauses verkünden müssen. Am Samstag nun leistete Cryan im Namen der Bank Abbitte - in einem Brief, der als ganzseitige Anzeige am Samstag in diversen Tageszeitungen erschien.

"Am Donnerstag dieser Woche haben wir unsere Jahreszahlen vorgelegt", schreibt Cryan. "Diese waren getrübt durch mehrere Vergleiche, die wir mit Kunden und staatlichen Behörden abgeschlossen haben." Seit seinem Amtsantritt als Vorstandschef habe die Bank fünf Milliarden Euro für Rechtsfälle aufgewendet, deren Ursachen größtenteils viele Jahre zurückreichten.

"Diese Altlasten haben uns nicht nur viel Geld, sondern auch Reputation und Vertrauen gekostet", schreibt Cryan weiter. Zwar seien noch weitere Verfahren zu regeln, die das Ergebnis belasten würden, aber die Bank habe "wesentliche Rechtsfälle" abgeschlossen.

"Das möchte ich zum Anlass nehmen, um im Namen des Vorstands der Deutschen Bank unser tiefes Bedauern auszudrücken für das, was geschehen ist", schreibt Cryan. "Wir möchten uns dafür entschuldigen."

Die Deutsche Bank habe "schwerwiegende Fehler" gemacht, schreibt der Vorstandsvorsitzende. Als Beispiel nennt er Hypothekengeschäfte in den USA zwischen 2005 und 2007, deren Folgen die Bank erst kürzlich mit dem US-Justizministerium bereinigt hat.

"Das Verhalten der Bank entsprach hier nicht unseren Standards und war inakzeptabel", schreibt Cryan. "Das gilt leider auch für andere Fälle."

Cryan schreibt weiter, dass die "allermeisten Mitarbeiter" der Deutschen Bank aber keine Schuld treffe. "Generell geht es um das Fehlverhalten weniger, die mit ihren kurzfristigen Interessen die Reputation, das wertvollste Gut der Deutschen Bank, aufs Spiel gesetzt haben."

Cryan verspricht dann, dass der Vorstand und die Bankführung "alles in unserer Macht Stehende tun, damit sich solche Vorfälle nicht wiederholen können."

Die Erklärung hatte Cyran auch bei der Präsentation der Zahlen am Donnerstag bereits verlesen. Offenbar war es der Bank aber wichtig, die Entschuldigung noch einmal öffentlichkeitswirksam in Zeitungen zu verbeiten.

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