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ZEW-Indikator: Konjunkturerwartungen verbessern sich deutlich

Mehr Aufträge für die Industrie, das Ende der Rezession in Sicht – und jetzt rechnen auch die Börsenexperten mit einer baldigen Erholung der deutschen Wirtschaft.

Die Stimmung deutscher Finanzexperten hat sich im August aufgehellt – und das deutlich stärker als erwartet. Wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte, sind die Konjunkturerwartungen um 16,6 Punkte auf 56,1 Punkte gestiegen. Auch die Beurteilung der aktuellen Lage verbesserte sich um 12,1 Punkte auf minus 77,2 Punkte.

Diese Zahlen sind eine Überraschung. Die befragten Börsenexperten bewerten die Aussichten für die deutsche Wirtschaft damit so optimistisch wie seit mehr als drei Jahren nicht mehr. Noch im vergangenen Monat war der Indikator gefallen, nachdem er zuvor acht Monate in Folge gestiegen war. Zudem hatten Volkswirte diesmal lediglich mit einem Anstieg auf 48,7 Punkte gerechnet.

ZEW-Präsident Wolfgang Franz mahnt allerdings zur Vorsicht: "Zur Euphorie besteht kein Anlass". Die deutsche Konjunktur entwickele sich synchron zur weltweiten Konjunktur und dürfte sich daher nur allmählich erholen.

Der Grund für die Verbesserung ist nach Ansicht von Analysten vor allem die bessere Stimmung an den Finanzmärkten sowie die guten Konjunkturdaten der letzten Zeit, wie etwa die Wachstumsdaten für Deutschland. "Der Tiefpunkt der Krise ist überstanden", sagte ein Volkswirt der WestLB. "Wir stehen am Beginn einer Erholung, die aber eher holprig und flach ausfallen wird."

Experten gehen davon aus, dass die Wirtschaft im dritten Quartal noch stärker wachsen wird als im Frühjahr. Zum Jahresende allerdings dürfte die Dynamik schon wieder nachlassen, da dann die steigende Arbeitslosigkeit den Konsum belaste.

Das ZEW-Konjunkturbarometer gilt als Frühindikator für die wirtschaftliche Lage in Deutschland. Er wird monatlich in Form einer Umfrage unter 300 Finanzexperten erhoben und gilt neben dem ifo-Geschäftsklimaindex als wichtigster Indikator zur Konjunkturerwartung.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

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