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Wirtschaft: Zigaretten, die Leben retten

Papierringe sorgen für „geringere Zündneigung“

Brüssel - Immer wieder lösen Raucher Brände aus, wenn sie ihre Zigaretten vergessen oder achtlos wegwerfen. 30 000 Fälle jährlich wurden registriert. Doch das soll sich nun durch eine an diesem Donnerstag erscheinende EU-Vorschrift ändern. Alle in der Europäischen Union verkauften Kippen – allein in Deutschland sind das pro Jahr rund 83,6 Milliarden Stück – müssen dann so produziert sein, dass sie schlechter brennen. Nach dem Rauchen, wie zur Beruhigung der Raucher hinzugefügt werden muss. Die Hersteller sind fortan verpflichtet, eine „verminderte Zündneigung“ zu garantieren, wie die Kommission den fachchinesischen Begriff des so genannten RIP-Verfahrens übersetzt. Konkret werden an zwei Stellen der Zigarette dickere Papierringe aus Zellulose oder Alginat eingelassen. Diese Ringe lassen sich weder fühlen noch schmecken.

Der unsichtbare Brandschutz führt dazu, dass der Glimmstängel nicht mehr glimmt, wenn nicht mehr an der Zigarette gezogen wird. Sie löscht sich nach kurzer Zeit quasi von selbst. Das soll verhindern, dass sich Dinge in der Umgebung entzünden und größerer Schaden angerichtet wird. Die Erfahrungen, die damit in den USA, Kanada, Australien und im EU-Mitgliedstaat Finnland gesammelt wurden, sind vielversprechend. In Finnland ist die Zahl der von Zigaretten ausgelösten Feuer seither um 43 Prozent zurückgegangen. Jetzt erhofft sich Brüssel, dass auch europaweit die Zahl der Toten infolge dieser Brände – um die 1000 pro Jahr sind es immerhin – halbiert werden kann. Christopher Ziedler

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