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Zigarettenschmuggel: Der Osten raucht zur Hälfte schwarz

Dem Staat entgehen jährlich Milliarden Euro durch illegal eingeführte und nicht versteuerte Zigaretten. Besonders hoch ist der Anteil offenbar in den neuen Bundesländern. Den Auslöser für den Anstieg hat die Regierung selbst geschaffen.

Durch den Zigarettenschmuggel und das Rauchen nicht in Deutschland versteuerter Zigaretten entgehen dem Staat jährlich Einnahmen von rund vier Milliarden Euro. Das geht aus einer am Montag in Berlin vorgelegten Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) im Auftrag des Deutschen Zigarettenverbandes hervor.

Der Anteil nicht versteuerter Zigaretten auf dem deutschen Markt stieg demnach von 16 Prozent im Jahr 2005 auf 20 Prozent 2008. Die Zahlen für 2009 würden noch ausgewertet, sie dürften sich auf einem ähnlichen Niveau bewegen, teilte der Verband mit. Dabei gebe es große regionale Unterschiede: Während er in einigen westlichen Gebieten bei weniger als zehn Prozent liegt, beträgt der Anteil in Nordrhein-Westfalen fast 20 und in einigen ostdeutschen Gebieten mehr als 50 Prozent.

Als eine Ursache nennen die Autoren der Studie die Erhöhung der Tabaksteuer. Dadurch seien Raucher auf „Alternativprodukte“ ausgewichen – auf in Deutschland versteuerte Feinschnittprodukte und auf Schmuggelware.

Insgesamt sollen etwa 23 Milliarden nicht in Deutschland versteuerte Zigaretten konsumiert worden sein. Davon seien rund sieben Milliarden illegal eingeführt worden. Neben den Einnahmeausfällen für den Fiskus von mindestens vier Milliarden Euro belaufe sich der darüber hinausgehende Schaden für Industrie und Handel auf mindestens 1,2 Milliarden Euro. (kph/dpa)

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