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Wirtschaft: Zinsangst könnte Börse belasten

Die Börsianer werden langsam unruhig: Wie lange können die Kurse noch steigen? Um Aufschluss darüber zu bekommen, richten die Marktteilnehmer großes Augenmerk auf die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am nächsten Donnerstag.

Die Börsianer werden langsam unruhig: Wie lange können die Kurse noch steigen? Um Aufschluss darüber zu bekommen, richten die Marktteilnehmer großes Augenmerk auf die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am nächsten Donnerstag. Sie erhoffen sich klarere Aussagen zu möglichen Zinserhöhungen über den Sommer hinaus. Sollte die EZB einen härteren Kurs ankündigen, könnte dies die positiven Quartalszahlen der Unternehmen in den Schatten stellen. Mit deutlichen Kursanstiegen ist danach nicht mehr zu rechnen.

Folgt man der alten Börsenregel „Sell in May and go away“ wäre es ohnehin angeraten, im Mai seine Aktien zu verkaufen, weil die Börse danach angeblich schlechter läuft. Erst zum Herbst sei der Einstieg wieder lohnend, heißt es. Auch die Analysten der DZ Bank befürchten ein Ende des Aufwärtstrends, wenn auch erst im Sommer. „Nach dem Erreichen des neuen Zyklushochs ist damit zu rechnen, dass es zu einer Seitwärtsbewegung bei den Unternehmensgewinnen kommt, die sich über einige Quartale hinzieht“, schreiben sie in einer Studie.

Auch der hohe Ölpreis könnte in der nächsten Woche wieder in den Mittelpunkt des Börsengeschehens rücken. „Der Ölpreis beinhaltet sehr viel Politisches und sobald sich etwas wegen des Atomstreits mit dem Iran tut, könnte es wieder Ausschläge geben“, sagt Analyst Ralph Herre von der LBBW.

Dabei konnten die Börsen den Anstieg des Ölpreises bislang überraschend gut wegstecken. Der Deutsche Aktienindex (Dax) schoss ungeachtet neuer Höchstpreise in der vergangenen Woche auf ein Jahreshoch von mehr als 6120 Zählern. Erst am Freitag sackte er wieder auf knapp über 6000 Punkte ab.

Da ein Großteil der Dax-Schwergewichte in der kommenden Woche Quartalszahlen vorlegt, erwarten Händler dennoch keine schnelle Trendwende. So berichten BMW, Deutsche Bank, Metro, Henkel und Fresenius Medical Care am Mittwoch über ihr Geschäft. Am Donnerstag folgen die Deutsche Börse, MAN, Continental, BASF, Commerzbank und Beiersdorf. Mit der Zwischenbilanz der Hypo Real Estate wird die Dax-Berichtssaison am Freitag beendet.

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