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Wirtschaft: Zügiger Umbau des Konzerns erntet Lob, Kurssteigerungen sind nicht ausgeschlossen

An diesem Mittwoch wird Siemens die Zahlen für das Ende September abgeschlossene Geschäftsjahr 1998/99 präsentieren. Die Erwartungen sind hoch: Analysten gehen von einem Jahresüberschuss von 3,1 bis 3,2 Milliarden Mark aus.

An diesem Mittwoch wird Siemens die Zahlen für das Ende September abgeschlossene Geschäftsjahr 1998/99 präsentieren. Die Erwartungen sind hoch: Analysten gehen von einem Jahresüberschuss von 3,1 bis 3,2 Milliarden Mark aus. Dies wäre das beste Ergebnis seit Jahren. Siemens-Chef Heinrich von Pierer selbst hat in seinen Prognosen ein zweistelliges Umsatzplus und einen noch stärkeren Zuwachs beim Gewinn als Ziel angegeben, sich aber nicht auf Zahlen festgelegt. Im Vorjahr hatte der drittgrößte deutsche Industriekonzern einen Umsatz von 117,7 Milliarden Mark und einen Jahresüberschuss von 2,7 Milliarden Mark präsentiert, der durch hohe außerordentliche Aufwendungen auf 917 Millionen Mark gedrückt worden war.

In der optimistischen Einschätzung der Aktie sind sich fast alle Analysten einig. Siemens, vor einem Jahr noch hart in der Kritik, ist auf einmal der Liebling der Börse. Der Aktienkurs ist seit Jahresanfang von 55 auf den aktuellen Höchstkurs von 86 Euro gestiegen und hat sich damit wesentlich besser als der Dax entwickelt. Die Analysten stufen die Siemens-Aktie derzeit mit großer Mehrheit als Kaufempfehlung ein, gelegentlich gilt der Rat "Halten", Verkaufsempfehlungen finden sich nicht.

So hält etwa Theo Kitz von Merck Finck eine weitere Kurssteigerung auf 90 bis 100 Euro bis zum Jahresende für möglich. Skeptischer äußert sich Jochen Klusmann von Julius Bär, der Siemens zwar als "Kauf" wertet, aber vor allzu hohen Erwartungen warnt, da das Papier in den letzten Monaten bereits viele Vorschusslorbeeren bekommen habe.

Mit den guten Beurteilungen honorieren die Analysten das konsequente Umbauprogramm, das Pierer dem Elektrokonzern im Sommer 1998 verordnet hatte - und nun, zur Überraschung vieler, Punkt für Punkt umsetzt. Der Ausstieg aus dem Geschäftsbereich Bauelemente ist fast vollzogen, auch andere Verkäufe werden zügig vorangetrieben. Die Erlöse sollen zur Stärkung anderer Bereiche dienen - etwa in der Medizintechnik durch Zukäufe von Toshiba oder beim EDV-Dienstleister SBS, wo viele an die DaimlerChrysler-Tochter debis denken. Spekulationen über weitere Zu- und Verkäufe des Konzerns machen die Runde - und das treibt den Kurs.

gil

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