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Wirtschaft: Zürich im Aufwind

Schweizer Börse hat seit Anfang 1997 rund 70 Prozent zugelegt BERLIN (val).Die Schweizer Börse, so scheint es, bleibt von den Ereignissen in Euroland unberührt.

Schweizer Börse hat seit Anfang 1997 rund 70 Prozent zugelegt BERLIN (val).Die Schweizer Börse, so scheint es, bleibt von den Ereignissen in Euroland unberührt.Stetig sind die Kurse auf dem Züricher Parkett gestiegen - im vergangenen Jahr waren es 50 Prozent, und vom 1.Januar bis zum Dienstag wiederum 20 Prozent.Zwar rutschte der SMI-Index am Dienstag um ein Prozent ab.Das aber hatte mit den Debatten um das währungsvereinte Europa ebensowenig zu tun wie der mehr als dreiprozentige Anstieg am Vortag.Die Schwankungen hätten große Werte wie Novartis und Roche verursacht, erklärten Händler.Am Dienstag waren die Novartis-Papiere um 1,5 Prozent und die Roche-Papiere um ein Prozent gefallen, nachdem sie noch am Tag zuvor um 2,4 Prozent beziehungsweise um 3,9 Prozent zugelegt hatten.So sprachen Aktionäre schlicht von Gewinnmitnahmen nach den kräftigen Kurssteigerungen und der "überkauften" Situation vom Vortag.Auch Zinsängste aus Deutschland sowie die schwachen Bonds und der nachgebende Dollar hätten die Aktien belastet."Es wird aber weiter nach oben gehen", meinte am Dienstag der Analyst René Langensand von der Schweizerischen Bankgesellschaft (UBS) - falls die Zinsen nicht steigen, der zehnjährige Swap etwa liegt bei 3,6 Prozent - und die Inflationsrate niedrig bleibt (gegenwärtig rund 0,5 Prozent).Langensand prophezeite, daß die Züricher Papiere bis zum Jahresende aber "nur" noch um maximal 15 Prozent zulegen werden.Der Aufwärtstrend in Zürich währt schon ein Jahr: Seit Anfang 1997 stiegen dort die Kurse schneller als in New York oder Frankfurt (Main).Niedrige Zinsen sowie das stärkere Wirtschaftswachstum sorgen dafür, daß besonders große Firmen in dem Alpenland wieder mehr Profit machten - Blue Chips wie Nestlé oder ABB - gleichzeitig drückte der starke Dollar auf den Franken und stimulierte die Exporte.Bedeutsam für die Schweizer Börsenlandschaft waren zudem Umstrukturierungen in den Unternehmen, wie Langensand sagt.So fusionierten Chemiekonzerne, Banken und Versicherungen, und die Schweizer konzentrieren sich aufs Kerngeschäft.Überdies spielten die Aktivitäten des Finanzjongleurs Martin Ebner eine Rolle, der das Shareholder-value-Konzept im Schweizer Management stärker durchsetzte.Auch jetzt stimulieren Fusionsphantasien die Kurse.So trieb am Dienstag die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden zur Fusion der UBS mit dem Schweizerischen Bankverein (SBV) die UBS-Aktien gegen den Trend leicht in die Höhe: Sie legten um neun auf 2556 Franken zu.

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