zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Zurück auf Start

Der Dax bleibt stabil – und keiner merkt es. Gegen einen schwachen Dow-Jones-Index, der im März 2,1 Prozent verloren hat, gegen eine US-Zinserhöhung, hohe Ölpreise, eine insgesamt negative Marktstimmung und anhaltende Konjunktursorgen zeigte der Deutsche Aktienindex in den vergangenen vier Handelswochen Widerstandskraft.

Der Dax bleibt stabil – und keiner merkt es. Gegen einen schwachen Dow-Jones-Index, der im März 2,1 Prozent verloren hat, gegen eine US-Zinserhöhung, hohe Ölpreise, eine insgesamt negative Marktstimmung und anhaltende Konjunktursorgen zeigte der Deutsche Aktienindex in den vergangenen vier Handelswochen Widerstandskraft. Richtig in Schwung kam er allerdings nicht: Am Monatsende stand er bei rund 4350 Zählern – genau von dort war er Anfang März gestartet. Während Volkswagen und Daimler-Chrysler den Monat nach einer Gewinnwarnung vom größten Autokonzern der Welt, General Motors, im Minus beendeten, profitierte BMW von Kauf-Empfehlungen dreier Banken. Der Sportartikelhersteller Adidas sprintete wegen erfreulicher Bilanzdaten und einer Dividendenerhöhung um sieben Prozent nach vorne. Negativ fielen Thyssen-Krupp und Schering auf: Der Stahlhersteller litt unter bröckelnden Stahlpreisen, der Pharmakonzern unter dem verschobenen Zulassungsantrag für ein Krebsmedikament und einer Patentklage in den USA gegen die Antibabypille Yasmin.

Insgesamt dominierte im März nicht mehr die Angst vor einer nachlassender Wachstumsdynamik weltweit das Börsengeschehen, sondern die Sorge um eine steigende Inflation und somit schneller als erwartet anziehende Zinssätze.

Kurzfristig erwarten die meisten Finanzmarktexperten deshalb auch für die deutschen Märkte Seitwärtsbewegungen. Stärkere Ausschläge, ob über 4400 oder unter 4200 Punkte, seien eher unwahrscheinlich, meint zum Beispiel die Landesbank Rheinland-Pfalz. Die am Donnerstag in den USA veröffentlichten Konjunkturdaten, die schwächer als erwartet ausfielen, dämpften zwar die Inflationssorgen. Im Februar waren die Aufträge für die Industrie weniger stark gestiegen als prognostiziert. Gleichzeitig sorgten die aktuellen Zahlen aber dafür, dass sich zum Monatsende die Stimmung bei den Investoren insgesamt verschlechterte: Statt 40 Prozent sind jetzt nur noch 36 optimistisch für den weiteren Kursverlauf, 64 Prozent dagegen setzen auf fallende, bestenfalls stagnierende Märkte.

Die Hypo-Vereinsbank dagegen glaubt, dass vor allem in Europa die beginnende Aufschwungsphase dominanter sein könnte als mögliche Inflationsgefahren. Die Bewertungen für europäische Aktien könnten, vor allem bei einer Entspannung an den Rohstoffmärkten, auch wieder zulegen. Vorerst aber bleibt Öl teuer. Am Freitag wurden neue Rekordwerte markiert.

Kurzfristig liegen die Prognosen für den Dax fast durchweg im Bereich zwischen 4200 und 4400 Punkten, für den Dow sehen die Profis eine Spanne zwischen 10200 (HSBC) und 11150 Punkten (Bankgesellschaft Berlin). Auf Sicht von sechs Monaten rechnen jedoch fast alle Analysten mit leicht steigenden Notierungen.

Veronika Csizi

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false