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Wirtschaft: Zwei Papiere reichen aus

Analysten, Fondsmanager und Anleger stürzen sich jeden Tag ins Getümmel der Börse und versuchen, besser zu sein als die anderen und den Index, der den Gesamtmarkt repräsentiert, zu schlagen.Es gelingt nur selten.

Analysten, Fondsmanager und Anleger stürzen sich jeden Tag ins Getümmel der Börse und versuchen, besser zu sein als die anderen und den Index, der den Gesamtmarkt repräsentiert, zu schlagen.Es gelingt nur selten.Wenn alle das gleiche versuchen, ist die Chance nicht sehr groß.Rechnet man die Kosten mit, so sinkt die Wahrscheinlichkeit unter 50 Prozent.Rational wäre eine Strategie, die nicht versucht, den Index zu schlagen.In den USA hat dies zu einem Boom bei Indexfonds geführt, die lediglich versuchen, einen Index günstig und genau abzubilden.Es gibt Vermögensverwalter, die nur mit Indexprodukten arbeiten.Indexfonds sind selten absolute Spitzenreiter, finden sich aber oft auf guten Plätzen und sind selten Flops.Eine Alternative zum Fonds sind Indexzertifikate, die ebenfalls den Index abbilden.Der Rentenanteil des Depots kann auch direkt mit Pfandbriefen bestückt werden.Viele Experten empfehlen mittlere Laufzeiten, also böte sich ein Fünfjahres-Papier an.Mehrere Experten empfehlen den Euro-Aktienmarkt.Eine Möglichkeit, den Euro Stoxx 50 abzubilden, der die 50 wichtigsten Aktien Eurolands vereinigt, bietet der A.L.S.A.-Aktien-Euro der Adig-Gruppe (Wertpapierkennummer 989089, vier Prozent Ausgabeaufschlag).Eine andere Möglichkeit sind Zertifikate auf den Euro Stoxx 50, die beispielsweise die Commerzbank ausgibt.Eines dieser Papiere (WKN 230830) läuft bis Ende März 2003.Der Vorteil des Zertifikats: Es gibt keinen Ausgabeaufschlag.Der Nachteil: Während der Laufzeit gibt es keine Garantie, daß der Börsenkurs dem Indexstand entspricht (das ist schon beim Kauf wichtig).Außerdem entgehen dem Anleger die Ausschüttungen der Gesellschaften.Selbst Anleger, die noch internationaler denken, können auf Zertifikate setzen: über ein neues Papier der Hypovereinsbank (WKN 825674), das zu 50 Prozent den Euro Stoxx 50, zu 30 Prozent den amerikanischen Dow Jones und zu 20 Prozent den japanischen Nikkei abbildet.Steuerlich sind die Zertifikate nicht ganz unumstritten.Doch die Commerzbank geht davon aus, daß die Kursgewinne nach sechs Monaten (oder künftig ein Jahr) steuerfrei vereinnahmt werden können.Insgesamt dürfte der Indexfonds für viele Anleger die einfachere Lösung sein als das Zertifikat.Man muß ihn nur kaufen und behalten.Der Anleger muß nur seine persönliche Risikoklasse finden: etwa von "vorsichtig" mit 30 Prozent Aktien und 70 Prozent Renten bis hin zu "risikobewußt" mit 70 Prozent Aktienanteil.

FRANK WIEBE (HB)

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