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Wirtschaft: Zwei Semester Land, Leute und Kultur für Imame

Es wurde kontrovers diskutiert, nun startet das Projekt: Das bundesweit erste Weiterbildungsprogramm für Imame und islamische Seelsorger in deutscher Sprache startet an diesem Montag an der Universität Osnabrück. Die niedersächsische Integrationsministerin Aygül Özkan (CDU) wird die ersten 30 Studenten begrüßen, wie die Hochschule mitteilte.

Es wurde kontrovers diskutiert, nun startet das Projekt: Das bundesweit erste Weiterbildungsprogramm für Imame und islamische Seelsorger in deutscher Sprache startet an diesem Montag an der Universität Osnabrück. Die niedersächsische Integrationsministerin Aygül Özkan (CDU) wird die ersten 30 Studenten begrüßen, wie die Hochschule mitteilte. Das zweisemestrige Studium umfasst deutsche Sprache, Landeskunde, Politik und Geschichte sowie Gemeindepädagogik und interreligiöses Lernen.

Der Studiengang sei ein erster Schritt zu einem grundständigen Studium „Islamische Theologie“, das ab dem Wintersemester 2012 in Osnabrück angeboten werden soll, sagte Bülent Ucar, Leiter des Zentrums für Interkulturelle Islamstudien an der Uni Osnabrück. Bislang werden die meisten der 2000 in Deutschland tätigen Vorbeter in ihren jeweiligen Herkunftsländern ausgebildet. Zum Wintersemester 2011/2012 soll an der Universität Tübingen ein neuer Fachbereich islamische Studien entstehen, an dem Imame und muslimische Religionslehrer ausgebildet werden. Mittelfristig sollen dort sechs Professoren für islamische Theologie und Religionspädagogik bis zu 320 zukünftige Vorbeter für Moscheen, Religionslehrer sowie Pädagogen und Sozialarbeiter für Moscheegemeinden ausbilden.

Die Muslime in Deutschland wünschten sich von den Imamen Hilfestellungen im Alltag, sagte Ucar, der seit Professor für islamische Religionspädagogik ist und der Deutschen Islamkonferenz angehört. Imame hätten eine wichtige Rolle für die Integration und könnten eine Brückenfunktion einnehmen. Derzeit kämen die meisten Imame für drei oder vier Jahre aus der Türkei nach Deutschland. Sie sprächen schlecht Deutsch und hätten kaum Kenntnisse von deutscher Kultur und Geschichte. epd

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