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Wirtschaft: Zweifel an Alitalia-Verkauf

Der Verwaltungsrat will eine Übernahme durch Air France. Doch in der Politik gibt es Widerstand

Rom - Der Verkauf der maroden italienischen Fluglinie Alitalia an die französisch-niederländische Air-France-KLM ist noch nicht in trockenen Tüchern. Zwar hat sich der Alitalia-Verwaltungsrat am Freitagabend für eine Übernahme durch die größte Fluggesellschaft der Welt ausgesprochen, entscheiden muss aber die Regierung. Ministerpräsident Romano Prodi und Finanzminister Tommaso Padoa-Schioppa müssen noch jene Minister überzeugen, die eine „italienische Lösung“ wollen, also einen Verkauf des 49,9-prozentigen Staatsanteils an die zweitgrößte italienische Fluggesellschaft Air One. Faktisch fiele die sanierungsbedürftige Alitalia dann in die Hände nationaler Großbanken.

Dem Verwaltungsrat der Alitalia scheint dagegen ein Verkauf an die Air France erfolgversprechender. Die französisch-niederländische Fluglinie verspricht, die Marke Alitalia zu erhalten und mit 6,5 Milliarden Euro die alte Flotte zu erneuern. Lediglich 1700 der 18 000 Stellen sollen gestrichen werden. Das größte politische Problem liegt allerdings in der Nutzung des Mailänder Großflughafens Malpensa. Die Verpflichtung, dort – neben Rom-Fiumicino – das zweite nationale Drehkreuz zu unterhalten, war bisher einer der schwersten Klötze am Bein der Alitalia. Die Air France will Mailand zurückfahren; Regionalpolitiker und Unternehmer protestieren heftig dagegen. Paul Kreiner

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