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Wirtschaft: Zweifel an Statistik

Deutsche Stromkunden zahlen im Vergleich mit den anderen europäischen Staaten zu viel . Das zeigt jedenfalls die Statistik der Europäischen Union.

Deutsche Stromkunden zahlen im Vergleich mit den anderen europäischen Staaten zu viel . Das zeigt jedenfalls die Statistik der Europäischen Union. Danach beträgt der durchschnittliche Preis, den ein Haushaltskunde für eine Kilowattstunde zu zahlen hat, in Deutschland 16,12 Cent , in Frankreich dagegen nur 11,13 Cent oder in Italien 7,87 Cent. Die Verbraucherverbände haben vorgerechnet, dass deutsche Privatkunden bei einem Vergleich mit Großbritannien im Jahr rund sechs Milliarden Euro sparen könnten, einschließlich der Industriekunden wären es sogar elf Milliarden Euro. Grund sei die weitgehende Liberalisierung des britischen Marktes und damit verbunden der Wettbewerb um Kunden.

STEUERN UND ABGABEN

RICHTIG ANGEGEBEN?

Der Verband der deutschen Elektrizitätswirtschaft (VDEW) zweifelt an diesen Zahlen. Hauptgeschäftsführer Eberhard Meller: „Die Verbraucherschützer betreiben eine bewusste Irreführung der Verbraucher wenn sie behaupten, dass die deutschen Haushalte sechs Milliarden Euro im Vergleich zu den Briten sparen könnten.“ Netto, das heißt ohne Steuern und Abgaben und bereinigt um die Kaufkraft, betrage das Sparpotenzial allenfalls 2,47 Milliarden Euro, rechnet der Stromverband vor. Und die Verbraucherschützer würden auch unterschlagen, dass die Versorgungssicherheit in den Ländern sehr unterschiedlich ist. In Großbritannien falle im Schnitt etwa anderthalb Stunden pro Jahr der Strom aus. Deutsche Stromkunden müssten nur 15 Minuten auf Strom verzichten . Mit diesem Wert liegt Deutschland an der Spitze in Europa. Die deutsche Energiewirtschaft begründet ihre Forderungen nach angemessenen Leitungspreisen vor allem mit der Versorgungssicherheit, die nur durch hohe Investitionen in das Netz gewährleistet werden könne. fo

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