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Zweirad-Industrie: Fahrräder mit E-Motor sollen den Händlern helfen

Die Fahrradbranche setzt auf das Jahr 2010, dann soll die Nachfrage wieder steigen.

Friedrichshafen - Dank Abwrackprämie kaufen die deutschen Verbraucher 2009 vor allem Automobile. Die Fahrradbranche dagegen setzt auf 2010, dann soll die Nachfrage wieder steigen. In diesem Jahr werde der deutsche Markt voraussichtlich noch um fünf bis sechs Prozent schrumpfen, teilte der Zweirad-Industrie-Verband am Dienstag in Friedrichshafen am Bodensee mit. Im ersten Halbjahr betrug das Minus noch acht Prozent. Rund 2,5 Millionen Fahrräder seien in diesem Zeitraum an den Handel ausgeliefert worden.

In Friedrichshafen findet vom heutigen Mittwoch bis zum Samstag die internationale Fachmesse Eurobike statt. Die ersten drei Messetage sind dem Fachhandel vorbehalten. Der 5. September ist Publikumstag. Bei der Eurobike zeigen 1028 Aussteller aus 42 Ländern Zweiräder sowie Zubehör und Biker-Mode.

Der Zweirad-Industrie-Verband verwies darauf, dass der Fahrradhandel im ersten Halbjahr seine Lagerbestände leicht abgebaut habe, so dass der Verkauf an den Endverbraucher weniger stark zurückgegangen sein könnte. Das Minus habe vor allem Warenhäuser und Discounter getroffen. „Die Radhändler haben ihren Anteil am Gesamtmarkt weiter ausbauen können“, sagte Verbandsgeschäftsführer Rolf Lemberg. Dass dieser Anteil von 63 Prozent 2008 auf 65 Prozent im ersten Halbjahr 2009 gestiegen sei, zeige den Wunsch der Kunden nach mehr Beratung und Service. „Für das Jahr 2010 und die folgenden Jahre sehen wir große Möglichkeiten, durch die steigende Popularität des Fahrrades wieder Zuwächse zu erreichen“, hieß es. Hoffnungsträger der Branche sind die neuen Räder mit Elektroantrieb, bei denen ein kleiner Motor den Fahrer beim Treten unterstützt.

Die Krise hat auch bei den deutschen Fahrradherstellern Spuren hinterlassen. Die Produktion ging im ersten Halbjahr um neun Prozent auf 1,4 Millionen Räder zurück. Zugleich sank der Import von Fahrrädern um 5,4 Prozent auf 1,7 Millionen Stück. Den Gesamtumsatz der Branche mit rund 30 000 Beschäftigten bezifferte Lemberg für 2008 auf mehr als drei Milliarden Euro, wobei 1,7 Milliarden auf Räder und 1,5 Milliarden auf Zubehör, Ersatzteile und Reparaturen entfielen. dpa

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