zum Hauptinhalt

Wissen: 3. Doktorin mit vierzig - als Erste

Besser als sie konnte man eigentlich nicht vorbereitet sein: Schon ihr Vater war vom Fach und hatte die aufgeweckte Tochter in dem Beruf unterrichtet, der später auch ihrer wurde. Und doch konnte sie ihm lange nicht folgen.

Besser als sie konnte man eigentlich nicht vorbereitet sein: Schon ihr Vater war vom Fach und hatte die aufgeweckte Tochter in dem Beruf unterrichtet, der später auch ihrer wurde. Und doch konnte sie ihm lange nicht folgen. Ihr fehlte das Gütesiegel der Universität, zu der Frauen damals generell keinen Zutritt hatten. Ein Unrecht, das die 25-Jährige in einer Streitschrift listig zu einem Vergehen gegen die Wissenschaft selbst erklärte: „Die Verachtung der Gelehrsamkeit zeigt sich besonders darin, dass das weibliche Geschlecht vom Studieren abgehalten wird.“ Wer „den größten Teil der Menschheit“ vom Studium ausschließe, zeige, wie wenig Bedeutung man ihm beimesse.“

Sie arbeitete trotzdem im erlernten Beruf, unter den eifersüchtigen Blicken der akademischen Kollegen, denen sie als Pfuscherin galt. Erst als sie angezeigt wurde, reichte sie ihre Dissertation ein und promovierte erfolgreich, mit fast vierzig Jahren. Möglich gemacht hatte es der junge König ihres Landes, den sie 13 Jahre zuvor um Hilfe gebeten hatte und der nicht lange nach seiner Thronbesteigung die Universität anwies, sie zuzulassen. Doch zunächst hieß es warten: Sie hatte geheiratet und musste die fünf Kinder ihres Mannes aus erster Ehe versorgen, denen vier gemeinsame Kinder folgten. Berufstätig blieb sie trotzdem – die erste Frau ihres Landes mit einem Doktortitel.

  • Zurück zur Übersicht
  • Frage 4: Eine engagierte Professorin

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false