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Wissen: 43 000 Studienkredite vergeben Bafög und Stipendien trotzdem beliebter

Die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) jubelt. Die Bank hat in den vergangenen zwei Jahren mehr als 43 000 Studienkredite vergeben.

Die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) jubelt. Die Bank hat in den vergangenen zwei Jahren mehr als 43 000 Studienkredite vergeben. Der im April 2006 von Deutschlands großer Förderbank eingeführte Studienkredit findet nach eigener Auskunft breite Akzeptanz unter den Hochschülern des Landes. „Mit dem KfW-Studienkredit gibt es keinen Grund mehr, ein Studium allein aus finanziellen Gründen nicht aufzunehmen“, erklärte der Chefvolkswirt der KfW-Bankengruppe, Norbert Irsch.

Besonders häufig würden KfW-Studienkredite in den Fächern Jura, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften nachgefragt, Mathematiker und Naturwissenschaftler hätten dagegen am wenigsten Interesse. Im Durchschnitt ließen sich die Studenten monatlich 477 Euro auszahlen. Bei Darlehen zur Finanzierung des Lebensunterhaltes weise der KfW-Studienkredit mit mehr als 18 000 Darlehen einen Marktanteil von rund 47 Prozent auf, teilte die Bank mit.

Als Bank des Bundes und der Länder will die KfW durch ihre Kredite nach eigenen Angaben die Zahl der Hochschulabsolventen erhöhen und auch Abiturienten aus weniger vermögenden Familien ein Studium ermöglichen. Letzteres soll allerdings auch das Bundesausbildungsförderungsgesetz – kurz: Bafög – ermöglichen: Maximal 10 000 Euro zinsloses Darlehen werden an Bedürftige gezahlt, je nach Studienleistung müssen aber nur maximal 50 Prozent zurückgezahlt werden. Dagegen ist der Studienkredit sehr teuer, der derzeit mit mehr als sechs Prozent verzinst ist. Rund 1,8 Prozent der zwei Millionen Studierenden in Deutschland finanzieren demnach ihr Studium mit einem KfW-Kredit. Zum Vergleich: 25 Prozent der Studenten beziehen durch das Bafög ein monatliches Einkommen. Mehr als zwei Prozent bekommen sogar ein Stipendium, wovon nichts zurückgezahlt werden muss.

Bei der Vergabe ihrer Studienkredite verzichtet die KfW auf eine Bonitätsprüfung. Anders als private Banken verlangt sie keine Sicherheiten, gewährt allerdings bei einer Privatinsolvenz des Studenten keinen Kredit. Das Darlehen steht allen deutschen Studierenden an allen staatlich anerkannten Hochschulen offen. Voraussetzung ist, dass sie nicht älter als 30 Jahre sind und zum ersten Mal studieren.

Besonders im Vergleich zu Nordeuropa ist die Studienanfängerquote in Deutschland mit 35 Prozent immer noch niedrig, betont die KfW. Ein wichtiger Grund dafür seien die finanziellen Hürden eines Studiums: Im Mittel verfügen Studierende in Deutschland über ein Monatseinkommen von 725 Euro. Nach einer Analyse des Deutschen Studentenwerks liegt aber mehr als jeder fünfte Studierende mit seinen Einnahmen unter dem monatlichen BAföG–Höchstsatz von 643 Euro monatlich. Hannes Heine

Information auch im Internet:

www.kfw-foerderbank.de

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