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Wissen: 8. Dichterin mit grünem Daumen

Die grimmige Gelassenheit, die man ihrer Nation ohnehin zuschreibt, half ihr den Krieg auszuhalten. In einem ihrer Gedichte beschreibt sie den kleinen Vogel, den ein Bombenangriff das Leben kostet: "Es brauchte eine Tonne Eisen, um diese Lerche zu töten.

Die grimmige Gelassenheit, die man ihrer Nation ohnehin zuschreibt, half ihr den Krieg auszuhalten. In einem ihrer Gedichte beschreibt sie den kleinen Vogel, den ein Bombenangriff das Leben kostet: "Es brauchte eine Tonne Eisen, um diese Lerche zu töten." Vor allem aber half ihr der Garten ihres großen Landsitzes. Obwohl sie ihm damals nicht mehr viel Pflege schenken konnte und der Rasen zur Heuwiese auswilderte, war er ihr jener Luxus, den Oscar Wilde zum einzig wirklich Unentbehrlichen erklärt hatte: "Kleine Freuden müsse große Tragödien korrigieren." Ein Jahr nach dem Krieg erschien ihr großes Gedicht "Der Garten" - schließlich wollte sie, schrieb ihr Sohn, vor allem als Dichterin in Erinnerung bleiben. Das hat nicht ganz geklappt. Mehr Ruhm hatten ihr schon zu Lebzeiten ihre Bücher und Kolumnen über Gartengestaltung und zwei Romane eingebracht. Den größten Ruhm verdankt sie aber dem Roman einer bis heute viel berühmteren Kollegin, die ihre Freundin und eine Zeit lang ihre Geliebte war. Die Titelfigur, für die sie das Vorbild abgab, überlebt vier Jahrhunderte und ist mal Frau, mal Mann - eine Liebeserklärung an die schöne Gärtnerin. Der Park, den sie mit ihrem Ehemann - einem Diplomaten - auf ihrem Landsitz anlegte, ist bis heute, fast fünfzig Jahre danach, noch immer einer der meistbesuchten ihres Landes.

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