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AhA: Warum bringen Tiefdruckgebiete Regen?

Regenzeit. Es schüttet Tag für Tag, Wochen, Monate.

Regenzeit. Es schüttet Tag für Tag, Wochen, Monate. Man mag sich das gar nicht vorstellen, aber in Äquatornähe, in den Tropen, passiert vielerorts genau das.

Wo die Sonne mittags senkrecht am Himmel steht, heizt sie die Luft extrem auf. Die derart erwärmte Bodenluft steigt auf, als wollte sie einen Heißluftballon die Höhe hieven. Denn warme Luft ist leichter als kalte, der Luftdruck entsprechend gering, weshalb man diese Zone als Tiefdruckrinne bezeichnet.

Der wenige hundert Kilometer breite Streifen wandert im Lauf des Jahres zwischen südlichem und nördlichem Wendekreis hin und her. Wie alle Tiefdruckgebiete bringt er Regen, denn die aufsteigende Luft kühlt ab, sobald sie in höhere Schichten der Atmosphäre gelangt. Da kalte Luft die Feuchtigkeit nicht so gut speichern kann wie warme, kondensiert der darin enthaltene Wasserdampf zu Regentropfen. Aus der Tiefdruckrinne wird der tropische Regengürtel.

Ganz anders die Subtropen. Sie müssen die Luftmassen nachliefern, die in Äquatornähe emporsteigen. So entstehen die Passatwinde und Zonen mit hohem Luftdruck. „Im subtropischen Hochdruckgürtel ist es extrem trocken“, sagt Gudrun Rosenhagen vom Deutschen Wetterdienst. Dort liegen die großen Wüsten der Erde. Allerdings sei ein direkter Ausgleich des Luftdrucks zwischen Tropen und Subtropen nicht möglich. „Durch die Kugelgestalt und die Drehung der Erde werden die Winde abgelenkt.“ Auf der Nordhalbkugel zum Beispiel wehen die Passatwinde zuverlässig aus Nordosten.

Der Wechsel aus Tief- und Hochdruckgebieten bestimmt das globale Wettergeschehen. Das nördliche Polargebiet etwa ist eine typische Hochdruckregion, in der kalte Luft absinkt und nach Süden fließt. Dabei erwärmt sie sich wieder und steigt schließlich auf. Das ist die Ursache für die Tiefdruckgebiete südlich der Polarregion, darunter auch das Islandtief über Nordeuropa.

Bei uns, in den mittleren Breiten, sind die Wetterverhältnisse ziemlich instabil. Wenn sich im Sommer ein Keil des Azorenhochs bis nach Mitteleuropa ausdehnt, haben wir oft schönes Wetter, wobei sich durch Aufwindbewegungen an sehr heißen Tagen trotzdem Gewitterfronten auftürmen können. Wenn uns dagegen zu anderen Jahreszeiten die Ausläufer der atlantischen Tiefdruckgebiete erreichen, gießt es manchmal tagelang. Aprilwetter. Herbstwetter. Schmuddelwetter. Thomas de Padova

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