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Aha: Warum ist es im Winter kalt?

Gerade dann, wenn es auf der Nordhalbkugel kalt wird, kommt der Globus der Sonne näher, so dass die Sonneneinstrahlung pro Quadratmeter etwa sieben Prozent höher liegt als im Durchschnitt. Infolgedessen fällt der Winter auf der Nordhemisphäre etwas milder aus. Doch warum ist es kalt?

Wann haben Sie Berlin zuletzt auf dem Globus gesucht? Ein Fleckchen über dem 52. Breitengrad. Wissen Sie, was eine solche Lage bedeutet? Wenn Sie auf diesem Breitengrad mit dem Finger nach Osten wandern, kommen Sie an Novosibirsk vorbei, Sie streifen Permafrost, passieren das Beringmeer in Richtung Alaska, überqueren die Rocky Mountains, stechen bei Neufundland in die Labradorsee und verfehlen die Südspitze Grönlands auf dem Rückweg nach Europa nur knapp. Und da fragen Sie, warum es hier so kalt ist?

Kalt ist es in Sibirien, wo es keinen Ozean gibt, der als Wärmespeicher den Frost ausgleichen könnte. Oder in Alaska, das dem eisigen Humboldtstrom ausgesetzt ist, während sich Mitteleuropa im Einfluss des Golfstroms wärmt. Auch an den astronomischen Tatsachen gibt es nichts zu deuteln. „Die Erde läuft nicht auf einer Kreisbahn um die Sonne, sondern auf einer Ellipsenbahn“, sagt Jürgen Fischer vom Institut für Weltraumwissenschaften der Freien Universität Berlin. Daher ist sie nicht immer gleich weit von der Sonne entfernt. Mal sind es 152, mal 147 Millionen Kilometer.

Der glückliche Umstand: „Im Winter ist die Erde der Sonne am nächsten.“ Gerade dann, wenn es auf der Nordhalbkugel kalt wird, kommt der Globus der Sonne näher, so dass die Sonneneinstrahlung pro Quadratmeter etwa sieben Prozent höher liegt als im Durchschnitt. Infolgedessen fällt der Winter auf der Nordhemisphäre etwas milder aus.

Und warum ist es im Winter kalt? Das liegt an der Neigung der Erdachse. Während die Erde um die Sonne fährt, ist mal die eine, dann die andere Hemisphäre der Sonne stärker zugewandt. Die Nordhalbkugel neigt sich im Sommer zur Sonne hin, im Winter aber von ihr weg.

Die Sonne steigt, vom Erdboden aus gesehen, im Winter nur wenig über den Horizont. Sie scheint pro Tag wenige Stunden, ihr Licht fällt unter einem flachen Winkel ein. Es muss einen längeren Weg durch die Atmosphäre nehmen, vor allem aber verteilt sich dieselbe Strahlungsmenge bei schrägem Lichteinfall auf eine größere Fläche. So wird der Erdboden weniger erwärmt. 

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