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Aids: Weniger Neuinfektionen mit HIV

Die Zahl der Menschen, die sich weltweit mit dem Aids–Erreger infizieren, ist in den vergangenen sieben Jahren um 17 Prozent zurückgegangen. Doch mehr Menschen denn je leben mit dem Virus.

Die Zahl der Menschen, die sich weltweit mit dem Aids–Erreger infizieren, ist in den vergangenen sieben Jahren um 17 Prozent zurückgegangen. Das geht aus dem Weltaidsbericht der Vereinten Nationen hervor, der am gestrigen Dienstag veröffentlicht wurde. Demnach haben sich im Jahr 2008 etwa 2,7 Millionen Menschen mit HIV angesteckt, eine halbe Million weniger als im Jahr 2001.

Die Zahlen sind regional allerdings sehr unterschiedlich. Ursächlich für die gesunkenen Zahlen sind vor allem Erfolge im Kampf gegen Aids im Süden Afrikas, dem am stärksten betroffenen Kontinent. Die Zahl der Neuinfektionen sank dort um 15 Prozent, was etwa 400 000 weniger HIV-Infizierte bedeutet. Während die Neuinfektionen in Ostasien sogar um fast ein Viertel zurückgegangen sind, ist in Lateinamerika ein Anstieg zu verzeichnen.

Gleichzeitig stieg die Zahl der Menschen, die mit dem Aids-Erreger leben, von weltweit 29 auf 33,4 Millionen. Ein wichtiger Grund hierfür sei, dass Menschen mit einer HIV-Infektion heute eine deutlich höhere Lebenserwartung hätten als noch vor wenigen Jahren, sagte Jürgen Rockstroh, Präsident der Deutschen Aids–Gesellschaft. Für die sinkende Zahl der Neuinfektionen seien neben der besseren Verfügbarkeit von Medikamenten auch bessere Präventionsstrategien ursächlich, sagte Rockstroh.

Auch in West- und Mitteleuropa ist die Zahl der Neuinfektionen mit HIV laut UN-Bericht rückläufig. In Deutschland ist der Trend allerdings ein anderer. Seit 2001 hat sich die Zahl der Neuinfektionen verdoppelt. Damals waren 1443 neue Diagnosen verzeichnet worden. 2008 waren es 2841. Auch in diesem Jahr sei mit etwa 3000 Neuinfektionen zu rechnen, bestätigte das Robert-Koch-Institut. Kai Kupferschmidt

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