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Alltag auf der Station: Arbeiten, telefonieren, zwei Stunden Fitness

Auch in 350 Kilometer Höhe gibt es Arbeit, Überstunden - und die Sehnsucht nach der Familie.

Auf der Raumstation leben ständig sechs Astronauten. Sie kommen jeweils in Dreierteams an Bord von „Sojus“-Raumschiffen und bleiben rund sechs Monate oben, bevor sie zurückkehren. Auch 350 Kilometer über der Erdoberfläche gehen die Astronauten einem mehr oder weniger normalen Arbeitsleben nach. „Morgens um halb acht begann mein Tag“, erzählt Paolo Nespoli, der vor einem Jahr auf der ISS war. „Offiziell war um 17.30 Uhr Schluss, aber oft arbeitet man länger, um die Experimente voranzubringen.“ Zum Arbeitsprogramm gehören täglich zwei Stunden Fitness, um dem Abbau von Muskeln und Knochensubstanz entgegenzuwirken, der in der Schwerelosigkeit rasch einsetzt.

„In meiner Freizeit habe ich E-Mails geschrieben, online meine Kontobewegungen überprüft, Rechnungen bezahlt und viel fotografiert“, sagt Nespoli. Da die Station einmal in 90 Minuten die Erde umrundet, ist es entsprechend häufig hell, so dass sich immer wieder neue Perspektiven ergeben.

Nahezu täglich telefonierte der Italiener mit seiner Familie via Internet. Einmal pro Woche können die Astronauten zudem für 15 Minuten per Videokonferenz mit den Menschen zu Hause sprechen.

Zum Schlafen ziehen sich die Raumfahrer in kleine Abteile zurück, die Schlafsäcke werden mittels Klettverschluss an der Wand befestigt.

Auch wenn man auf der ISS kein Fenster öffnen kann, sei die Luft gut gewesen, berichtet Nespoli. Ein ausgeklügeltes System bläst frische Luft von oben in die Gänge und saugt sie später unten wieder ab, um sie zu reinigen.

Zumindest in den Modulen von Amerikanern und Europäern sei auch der Lärmpegel erträglich gewesen, sagt er. Die Lüfter und Geräte machten zwar ständig Geräusche, aber es gebe eine gute Schalldämmung. „Im russischen Teil der Station ist es aber heftiger, da sollte man Ohrstöpsel tragen.“

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