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Wissen: An den Jobs schnuppern

Wie finden Studenten ein ideales Praktikum? Die TU unterstützt sie mit vielen Angeboten

„Probieren geht über studieren“ – ein altes Sprichwort, fast könnte man meinen, es sei für die aktuelle Situation von Studenten erfunden worden.

Denn Praktika, kurze Jobs auf Probe, gelten inzwischen für den Lebenslauf mindestens als genauso wichtig wie gute Noten oder hervorragende Fremdsprachenkenntnis. „Ein Praktikum ist immer noch der beste Einstieg, den man in das Berufsleben haben kann“, sagt Uta Kirchner vom Career Service der TU.

In den meisten Fächern müssen Studenten an der TU deswegen Pflichtpraktika belegen. Die Universität hilft ihnen dabei mit vielen Angeboten weiter. An den Fakultäten betreut ein Praktikumsbeauftragter den Pool von Partnerunternehmen, die Kurzzeitstellen für den akademischen Nachwuchs anbieten – ein guter Ansprechpartner bei der Suche nach einem Praktikumsplatz.

Für Nachwuchsakademiker aller Fächer, die Praxisluft schnuppern wollen, ist der Career Service der TU zuständig. Der unterstützt Studierende nicht nur bei der Stellensuche. Die Mitarbeiter geben auch Tipps bei einem Thema, das vor jedem Praktikum ansteht: Der Bewerbung. „Da herrschen oft große Wissenslücken“, sagt Uta Kirchner.

Das fängt bei so einfachen Fragen an wie: Wo kommt das Foto auf der Bewerbung hin? (Oben rechts an den Lebenslauf.) Die Career-Service-Mitarbeiter beraten Bewerber, worauf sie beim Anschreiben achten sollten: Sie sollten zeigen, dass sie sich bereits mit dem Unternehmen beschäftigt haben – und dem Unternehmen erklären, was man selber an wichtigen Kompetenzen mitbringt. In speziellen Kursen können Studenten ihre Bewerbungsmappen überprüfen lassen.

Dort lernen sie auch, wie sie ein Bewerbungsgespräch erfolgreich führen. Wie antwortet man zum Beispiel auf die Fragen nach den eigenen drei Stärken und Schwächen? Die stellen Unternehmen tatsächlich immer wieder, versichert Kirchner.

Richtig ehrlich sollten Bewerber zumindest nicht sein, wenn es um die Schwächen geht. „Zwei Schwächen reichen völlig aus, und die sollten auch nicht sehr gravierend sein“, sagt Kirchner. Auf die Frage, warum man eigentlich eine bestimmte Firma ausgewählt hat, sollten Studenten im Bewerbungsgespräch ebenfalls gefasst sein. „Die eigene Motivation hinterfragen viele noch immer zu selten“, sagt Kirchner.

Haben Studenten diese Klippen erstmal umschifft und die Praktikumsstelle ergattert, ist das Schwerste schon fast geschafft. Wer während der Arbeit Aufgaben bekommt, die nicht wirklich fordernd sind, darf seine Chefs ruhig mit der Bitte nach etwas Anspruchsvollerem nerven. Das erfordert nur eins: Ein wenig Mut zu fragen.

Welche Firma zu einem passt, ist allerdings oft nur schwer zu entscheiden. Auch Experten können keine endgültigen Tipps geben. Große Unternehmen haben auch einen großen Vorteil: Ihre Namen machen sich auf jedem Lebenslauf gut. Kleine Unternehmen machen den vermeintlichen Nachteil des kleinen Namen dadurch wett, dass sie Praktikanten oft intensiver und mit wichtigeren Aufgaben beschäftigen als die großen Konkurrenten.

Auf so genannten Firmenkontaktmessen können Studenten gut testen, was sie von Unternehmen erwarten können. „Von der Präsentation eines Unternehmens können Studenten darauf schließen, wie wichtig sie Praktikanten nehmen“, sagt Kirchner. Die ausstellenden Firmen fahnden dort zwar hauptsächlich nach Absolventen, die sie als Nachwuchskräfte einstellen können. „Laufkundschaft“ nennen die Personalberater dann Praktikumssuchende aus den unteren Semestern auf den Messen gerne, da diese oft eher unverbindlich an den Ständen nachfragen, ohne ausgefeilte Bewerbungsmappen mitzubringen. Die Bezeichnung täuscht ein wenig: Auch die Laufkundschaft wird von den Unternehmen gerne gesehen – je früher sie den hoffnungsvollen Nachwuchs an sich binden, desto besser. Für Studenten, die Praxisluft schnuppern wollen, eine ideale Gelegenheit festzustellen, ob große Unternehmen überhaupt Stellen anbieten, die für sie wichtig sind.

Dann könnten sie auch gleich nachfragen, ob sie für den Schnupperjob Geld bekommen. Einen rechtlichen Anspruch darauf haben sie nicht – und dementsprechend groß sind die Unterschiede in der Bezahlung. Viele Firmen zahlen gar nichts, manche – wie zum Beispiel einige internationale Organisationen – vierstellige Monatsbeträge. Auf Hilfe von externen Geldgebern können Studenten kaum hoffen: Das Arbeitsamt oder Stipendiengeber unterstützen Praktikanten in der Regel nicht.

Am Schluss eines jeden Praktikums steht das Zeugnis. Für den Praktikumsanfänger mag es fast absurd klingen: Praktikanten müssen sich ihre Beurteilung oft selber schreiben. Das ist nicht so einfach, wie es klingt – schließlich gibt es eine Zeugnis-Fachsprache, die für den Insider so schwierig zu formulieren ist wie ein Brief auf Kisuaheli. Im Internet finden sich viele Seiten, die Ratschläge zu dem Thema geben. Die sollte man beherzigen: Ein gutes Praktikumszeugnis könnte schließlich die Eintrittskarte zu einem nächsten, noch besseren Praktikum sein – oder später gar zu einem ersten festen Job.

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