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Archäologie: Römischer Abdruck im Zement

Archäologen haben in Israel einen altrömischen Schuhabdruck entdeckt. Die Spur stammt von der typischen Ledersandale des römischen Militärs, der Caliga.

Nach Ansicht der Forscher lässt dies vermuten, dass die Legionäre auch bei Bauarbeiten helfen mussten. Gefunden wurde der Abdruck in den Trümmern der Stadt Hippos am Ostufer des Sees Genezareth. Die mit Nägeln beschlagene Ledersohle hat tiefe Eindrücke im Zement einer Festungsmauer hinterlassen.

„Dieser seltene Schuhabdruck, vollständig und gut erhalten, verrät uns, von wem, wann und wie diese Mauern errichtet wurden“, sagt Michael Eisenberg von der Universität Haifa, einer der beteiligten Forscher.

Hippos thront auf einem Bergrücken gut 350 Meter über dem See. Vermutlich im dritten vorchristlichen Jahrhundert von griechischen Siedlern gegründet, bestand die Stadt bis ins Jahr 749, als sie von einem Erdbeben zerstört wurde.

Gemeinsam mit Kollegen aus Polen und den USA graben israelische Archäologen seit mehreren Jahren in Hippos. Im mittlerweile achten Grabungsjahr stießen sie im südlichen Abschnitt der Befestigungsmauer auf Überreste von Türmen, Plattformen für Katapulte und in die Mauer integrierten Wurfmaschinen. Weitere Funde sind ein mit Marmor ausgekleidetes Badehaus, ein aufwendig gestalteter Glaskrug und Teile einer meterhohen Marmorstatue. JKM

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